Give Me Liberty Or Give me Death *
BUCHHANDLUNG THALIA
Landstraße Hauptstraße 2A, 1030 Wien
SAMSTAG 16. MÄRZ 2019, 15 UHR
Ausgehend von ihrem Hörstück „Brot und Rosen“ (ORF 2019) gibt Susanne Ayoub einen Ausblick auf die Anfänge der Frauenbewegung in Europa und spannt einen Bogen von der französischen bis zur russischen Revolution. Sie zitiert und liest aus den Schriften von Revolutionärinnen, Suffragetten und Kämpferinnen gegen sexuelle Doppelmoral.
Rosa Mayreder 1878-1938
Schriftstellerin
Durch die ganze Geschichte menschlicher Entwicklung erscheint das Weib in einem seltsamen Zwielicht: bald als ein übermenschliches, bald als ein untermenschliches Wesen, halb göttlich oder halb teuflisch, als Prophetin und Sibylle mit wundertätigen Eigenschaften ausgestattet oder als Hexe und Zauberin von dämonischen Kräften besessen. Unterdrückung bis zur Sklaverei und Verherrlichung bis zur Anbetung.
Ottilie Baader 1847-1925
Heimarbeiterin Sozialdemokratin
Beim Arbeiten stand eine kleine Uhr vor mir und es wurde sorgfältig aufgepasst, dass ein Dutzend Krägen nicht länger dauerte wie das andere, und nichts konnte einem mehr Freude machen, als wenn man ein paar Minuten sparen konnte. Und die Jahre vergingen, ohne dass man merkte, dass man jung war und ohne dass das Leben einem etwas gegeben hätte.
Olympe de Gouges
Dichterin und Kämpferin in der Französischen Revolution1748-1793
Absonderlich, verblendet, wissenschaftlich aufgeblasen und degeneriert will der Mann in diesem Jahrhundert der Aufklärung und des Scharfsinns in gröbster Unwissenheit als Despot über ein Geschlecht befehlen, das alle intellektuellen Fähigkeiten besitzt.
Mary Wollstonecraft 1759-1797
Schriftstellerin
Wie sehr beleidigen uns diejenigen, die uns dazu anleiten, dass wir uns selbst zu sanften Haustieren machen!
Alexandra Kollontai 1872-1952
Volkskommissarin während der Oktoberrevolution, erste Ministerin, später erste Diplomatin der Sowjetunion
Weil sie einsam sind, neigen die Menschen in raubtierhafter und ungesunder Weise dazu, sich Illusionen darüber zu machen, beim anderen Geschlecht einen Seelengefährten zu finden. Sie sehen den schlauen Eros als die einzige Macht, die das Düster der Einsamkeit, und sei es nur für eine Weile, verscheuchen kann.
Helene Stöcker 1869-1943
Sexualethikerin
Wir erinnern hier nur an den Satz: „Der Vater ist mit seinem unehelichen Kinde nicht verwandt.“ Wer hat diesen ungeheuren Hohn auf alle natürlichen, ehrenhaften Gefühle nur erdacht?
*) Demonstration der Suffragetten London 1910