BROT UND ROSEN

Hörstück von Susanne Ayoub

 


Erstsendung ORF Radio – Ö1 in der Reihe „HÖRBILDER“

Samstag, 16. Februar 2019 9:05 Uhr

https://oe1.orf.at/artikel/654800

mit Gerti Drassl, Silvia Meisterle, Johanna Tomek, Karl Menrad, Wolfgang Rupert Muhr, Klaus Uhlich, Aimie Rehburg, sowie in Gastrollen Markus Hering und Floran Teichtmeister
Regie: Susanne Ayoub Ton: Robert Pavlecka Redaktion: Elisabeth Stratka

1919 Jahren gingen die Österreicherinnen zum ersten Mal wählen. Der Weg dorthin war lang und steinig.
Zwei der unbeirrbaren Verfechterinnen des Frauenwahlrechts porträtiert Susanne Ayoub in ihrem Hörbild „Brot und Rosen“: Die bürgerliche Schriftstellerin Rosa Mayreder kämpfte um Bildung und gesellschaftliche Anerkennung der Frau; die sozialdemokratische Politikerin Adelheid Popp vertrat die Anliegen der Arbeiterinnen, vor allem die bis heute nicht erreichte Forderung:  Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Es war einmal: Das reiche und das arme Kind

‚Ich strickte Strümpfe für andere Leute und machte Botengänge. Schließlich wurde mir das Knöpfeaufnähen gelehrt, und ich nähte Perlmuttknöpfe auf Silber- und Goldpapier. Das war jetzt immer meine Beschäftigung, wenn ich von der Schule kam und auch an schulfreien Tagen. Wenn ich zwölf Dutzend Knöpfe aufgenäht hatte, hatte ich eineinhalb Kreuzer verdient.’

Zitiert aus Adelheid Popp: JUGEND EINER ARBEITERIN

‚Ein möglichst geringes Taillenmaß war der Ehrgeiz jedes jungen Mädchens, während die Abwesenheit von Hüften und Busen als unverzeihlicher Mangel galt. Denselben konnte man sich leicht durch geistige Tätigkeit zuziehen. Auch dass das Studium die Haare ausfallen machte, gehörte zu den verbreiteten Anschauungen. Die Häufigkeit der Glatzen bei Männern wurde auf die geistigen Anstrengungen geführt.’

Zitiert aus aus Rosa Mayreder: DAS HAUS IN DER LANDSKRONGASSE

‚Das Weib: Übermenschlich? Untermenschlich? Halb göttlich oder halb teuflisch? Prophetin? Hexe und Zauberin? Unterdrückung bis zur Sklaverei und Verherrlichung bis zur Anbetung.'(Rosa Mayreder)
Eine mehr als hundert Jahre alte Forderung, noch immer Zukunftsmusik! „Für gleiche Leistung, gleiche Zahlung – für gleiche Pflichten, gleiche Rechte!“