„ÖSTERREICH LIEST“: RONDO VENEZIANO

Im Rahmen von „Österreich liest – Treffpunkt Bibliothek“:

Mittwoch, 16. Oktober 20h
Bibliothek Kaltenleutgeben
Hauptstraße 72, 2391 Kaltenleutgeben

 

Mittwoch, 23. Oktober 19 Uhr
Öffentliche Bibliothek Klagenfurt / Viktring
Abstimmungsstraße 33
9073 Viktring / Klagenfurt am Wörthersee

Mittwoch, 30. Oktober 19 Uhr
Stadtbücherei Horn
Rathausplatz 2
3580 Horn
https://www.oesterreichliest.at/event/lesung-rondo-veneziano

Donnerstag, 7. November 19 Uhr
Kurhausstraße 7
4283 Bad Zell
Foto Helmuth Mühlbacher

RONDO VENEZIANO IN TIROL

Susanne Ayoub ist im Jahr 2024 geförderte Autorin des Österreichischen Büchereiverbandes. Damit verbunden sind Einladungen in ausgewählten Büchereien in ganz Österreich. Im Laufe des Herbst finden Lesungen in Tirol, Niederösterreich, Kärnten und Oberösterreich statt. Im September reist sie eine Woche mit dem Zug durch Tirol und liest aus ihrem Roman:

 

 

Montag, 23. September 19:30h
Bücherei Münster, Dorf 94

Münster

Dienstag, 24. September 19:30h
Bücherei Steinach am Brenner, Brennerstraße 39

Steinach

Mittwoch, 25. September 19:30h
Bücherei Völs, Peter-Siegmair-Straße 13

Emmauskirche in Völs

Donnerstag, 26. September 19:00h
Bücherei Wattens, Kirchplatz 2

Wattens

Freitag, 27. September 19:30
Bücherei Rum bei Innsbruck, Finkenberg 2b

Erste Lesung – Münster
Letzte Lesung in Rum
Schild in der schönen kleinen Stadt Rattenberg: Venedig ist überall

HINKEL Hörspiel über das Ende des 2. Weltkrieges in Wien

HINKEL (DLR BERLIN 2014)
Das Kriminalstück über die rätselhafte junge Ili, die nach Kriegsende mit einem toten Säugling im Arm aufgegriffen wird, ist wieder im Deutschlandradio zu hören:

https://www.hoerspielundfeature.de/kriminalhoerspiel-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR19sXAaQbLErt2YIjuJJwlKNw_7F3kHhj1REve1pSnO1F-_WuKkTFnqq1g_aem_ZScfHPCKMdrLmHQWm7paiw

1. Straße

ILI
(in monotonem Singsang, fern)
Dein Vater hat ein Ringelein
mit einem grünen Edelstein
der hat gar einen schönen Schein
lass mich nur einmal sehn hinein
so werd ich gleich durch Mark und Bein
froh wie ein Lämmerschwänzchen sein

Und dann lass ich mein Püppchen fein
zu dir ins Gärtchen gleich hinein
es bleibt mit allen Kleidern sein
dein allein…

HEDWIG
Es hat einen Zapfen. Handschuh möchte man anziehen. 7. Oktober. Wenn so der Herbst anfängt, wie wird der Winter? So ein Ofen, auf dem man auch kochen kann, wie sie uns jetzt anpreisen, wer soll das zahlen? Und mit was heiz ich ihn, und was koch ich drauf. Das steht nicht in der Zeitung.

Schau dir die Kleine an, Fredl. Sitzt in den Trümmern wie in ihrer Puppenstube. (entfernt sich) Null Grad, meiner Seel, mehr hat es heute nicht…

Ilis Gesang ins Misstönende verzerrt. Kuckuck ruft im Radio. Sirene warnt. Reißt ab, ebenso Ilis Stimme. Nur ihr Atem ist noch zu hören.

HEDWIG
(näher kommend) Da ist sie ja immer noch. (ruft) Du, da drüben, gehst du nicht nach Hause? Wird dir nicht kalt auf dem Stein. Und deiner – (stockt) – Wart, einmal Fredl!… Das ist ja gar keine – Jesus! Da muss man ja… gleich… Komm, Fredl, schnell! (geht rasch weg)

Stille. Wind. Ilis Atem. Fast unhörbar beginnt sie wieder zu summen.

ILI
(haucht) … Lass mich nur einmal sehn hinein, so werd ich gleich mit… (verklingt)

 

Der große Krieg ist zu Ende, Ruinen, Hunger und Elend in der Stadt. Auf der Straße ein Mädchen, ein totes Baby im Arm. Polizist Karas nimmt sie zur Vernehmung mit.

 

2. Straße

KARAS
Stehen Sie auf. Hören Sie, ich rede mit Ihnen!

HEDWIG
Ein Kind, ein Säugling! Und ich habs für eine Puppe gehalten. Dabei ist es tot. Hält ein totes Kind an der Brust. Ich hab geglaubt, das Herz bleibt mir stehen. Fredl, ich kann mich gar ncht erholen von dem Schreck.

KARAS
Aufstehen! Wird’s bald.

ILI
Entschuldigung. Ich hab Sie nicht gehört. (steht auf) Ich bin…

KARAS
Ist das Ihr Kind?

ILI
Ich hab…

KARAS
Was ist mit diesem Kind passiert.

ILI
(mühsam) Sie ist…gestorben.

KARAS
Ihr Name. Ausweis.

ILI
Ich habe keinen.

KARAS
Keinen Namen?

HEDWIG
Das ist ein Skandal. Unsere Jugend. Die Besten sind im Krieg geblieben. Das Gesindel hat überlebt. Fredl, wir gehen, das ist nicht mehr zum Anschauen. – (zum Polizisten) Herr Inspektor, was machen Sie mit ihr? Das arme hilflose Ding, ganz blau. Am Hals hat sies gepackt gehalten, wie einen Hasen. Gestorben, ja, aber nicht von selbst.

Sie nennt sich Ili, besitzt keine Papiere und erzählt von einem Keller, in dem sie Unterschlupf fand. Dort hauste Anna, die für Tschick anschaffen ging. Ili sollte das Kind ausfahren, wenn Anna von einem Mann besucht wurde. Karas versucht herauszufinden, was mit dem Baby passiert ist und ob Ili wirklich die ist, für die sie sich ausgibt.

19. Amtsstube

KARAS
Jetzt ist Schluss mit der Märchenstunde. Sie heißen Anna Förster und sind 16 Jahre alt. Das Melderegister ist verbrannt, aber wir bekommen die Adresse schon heraus, das ist nur eine Frage der Zeit.

ILI
Das Haus steht nicht mehr.

KARAS
Die Schultasche, gestohlen wahrscheinlich.

ILI
Ist nur ein Märchenbuch drin. Ich hab dem Hinkel vorgelesen. Und mir selber, es ist ein schönes Buch. Wir haben keine Bücher gehabt, dort. Ich habe kein Buch mehr in der Hand gehabt, seit ich von zu Hause fort bin.

KARAS
Sie können sich also wieder erinnern?

ILI
Bei den Fliegerangriffen im Keller hab ich immer so eine Angst gehabt. Am schlimmsten wars, wenn das Licht ausgegangen ist. Dann hab ich es nicht mehr ausgehalten, ich bin die Stiege hinauf und hab zugeschaut. Dort oben auf dem Berg hat man sie kommen gesehen von Westen oder von Süden. Ein Heulen und Pfeifen, ich hör es immer noch, wenn es still ist in der Nacht. Dann die Explosion. Schrecklich und irgendwie auch schön.

KARAS
Das war im Heim, Sie sprechen vom Heim.

ILI
Meine Mutter habens geholt, sie hat die Flugblätter verteilt, im Untergrund, wie der Vater, aber er war schon lang fort, ich weiß nicht wohin und die Mama hat meine Papiere verbrannt, bevor die Polizisten gekommen sind und hat zu mir gesagt, dass ich jetzt auf mich allein gestellt sein werde, dass ich untertauchen muss. Aber das war zu spät, sie haben sie mitgenommen und mich auch.

KARAS
Papiere verbrannt? Erfindest du schon wieder etwas Neues?

ILI
Sie können mich nicht zwingen. Lieber sterben als dorthin.

 

Regie: Andrea Getto
Komposition: Sabine Wortmann
Mit: Eva Mayer, Alexander Ebeert, Sabine Trooger, Pippa Galli, Philipp Hochmair
Ton: Thomas Monnerjahn
Produktion: DKultur 2014
 Länge: ca. 56‘00

Statement Regie Andrea Getto

„Ich mag das Archaische an dem Text, das Böse, das in allen wohnt. So wie die Figuren handeln, versteht man, dass es zu Gewalt und Kriegen kommt. Die Figuren sind Opfer und Täter zugleich. Unerlöste Geschöpfe. Das Stück geht von einer konkreten Kriegssituation aus, lässt sich aber auf alle kriegerischen Krisensituationen übertragen. Die Sprache überzeugt in ihrer fast lyrischen Konzentration.“

Statement Redakteur Torsten Enders DLR Berlin

„Recht und Ordnung, was bedeutet es noch, fragt Polizist Karas. Wer kann es noch unterscheiden? Der große Krieg hat auch die Regeln zerstört. Die des Zusammenlebens, des Miteinander. Auch die Hoffnung liegt in den Trümmern. Wer ist Täter? Wer Opfer in dieser zerfallenen Welt?
Ein Drama, das von Menschen erzählt, die unschuldig schuldig werden. Identitätswechsel als ein Versuch, Erlebtes zu begreifen, um seelische Wunden zu heilen.
Kein Täterratekrimi, ein Kriminalstück der besonderen Art.
Eine literarische Handschrift der Autorin, ein poetischer Blick auf Figuren, die unter der Last ihrer Geschichte einen Neuanfang suchen.“

ALFRED KUBIN – Der Magier von Zwickledt


DIENSTAG, 18. JUNI ab 16:05 Uhr
in den Ö1-Tonspuren
+ zum Nachhören in ORF ON:
https://sound.orf.at/collection/53/63148/alfred-kubin-der-magier-von-zwickledt

Alfred Kubin – der Magier von Zwickledt
Ein Hörstück von Susanne Ayoub

Mit: Roman Blumenschein, Martina Ebm, Pippa Galli und Karl Markovics
Sounds: Robert Pavlecka
Regie: Susanne Ayoub
Redaktion: Claudia Gschweitl

Alfred Kubin, Der Magier
Auf dieser Schreibmaschine schrieb Alfred Kubin seinen einzigen Roman „Die andere Seite“

Schauplatz ist ein mittelalterliches Anwesen an der bayerischen Grenze. Hier hat der Künstler Alfred Kubin bis zu seinem Tod 1959 mehr als ein halbes Jahrhundert verbracht, hier ist ein großer Teil seines Werks entstanden, auch sein einziger Roman, von ihm selbst illustriert.

Viele berühmte Zeitgenossen wie Stefan Zweig und Hermann Hesse haben „Die andere Seite“ bewundert und als visionäre Schrift interpretiert. Kubin und Kafka kennen sich aus Prag, ihr Werk trägt verwandte Züge. Kubin war überzeugt von seinen Kontakten zum Jenseits, und befragt man Leute zu ihren Erinnerungen, hat jeder eine Anekdote dazu beizutragen, vom Hagelschlag aus heiterem Himmel bis zur Geisterbeschwörung während eines Gewittersturms. Kubin wünschte sich als Schlange wiedergeboren zu werden, um unauffällig durch Haus und Flur zu schleichen. Auch dazu gibt es Geschichten.

ALFRED KUBINS NACHBARIN: DIE „SCHNEIDER-MIAZL“

Maria Süß
Maria Süß, die „Schneider-Miazl“ – am 9. Juni feierte sie ihren 95. Geburtstag – hat Alfred Kubin persönlich gekannt. Ihr Onkel nähte viele Jahre für den Künstler, der als Sonderling galt, weil er beim Spazierengehen vor Kindern den Hut zog und ihnen Zuckerl und kleine Bilder schenkte. Die Bilder wurden daheim im Ofen verbrannt, „das schiache Kratzlat“, wie man im Dorf sagte. „Die Leut’ haben’s ned verstanden“, erzählt mir die Miazl. Nach Kubins Tod, als sie erfuhren, was seine Bilder wert waren, tat es ihnen leid.

 

Foto Cilli Lindinger von Peter Putz, 1980

CILLI – ALFRED KUBINS HAUSHÄLTERIN

Cilli Lindinger war viele Jahre mit Kubin verbunden. Nach dem Tod seiner Frau Hedwig bot er ihr die Ehe an, sie lehnte ab. Sie pflegte ihn zu Hause bis zu seinem Tod, später führte sie lange Zeit die Besucher durch das Kubin-Museum. Von Cilli sind zahlreiche Geschichten über Kubin überliefert, viele handeln von seinem Umgang mit Geistern, Dämonen, selbst dem Teufel. Bei Gewitter ging er in den Garten und nahm Kontakt mit dem Jenseits auf. Cilli warnte ihn und fürchtete um ihn. Vergeblich. Sie hatte aber eine Waffe gegen seine Obsession, sie betete. Oft hundert Vaterunser am Tag.

GEBOREN IN BAGHDAD. WIEDERSEHEN MIT EINER ERINNERUNG – HÖRBUCH

„Schwarzes Bild. Keine Erinnerung. Sprachlosigkeit. Verdrängt. Vergessen. Das Kind hat keine Vergangenheit. Das Leben ist hier, in Wien. Ich habe keine Wurzeln. Ich habe keine Heimat. Grau mischt sich in das Schwarz. Dämmerlicht. Langsam wird es heller. Die Konturen eines Wohnzimmers zeichnen sich ab. Ein Foto an der Wand wird allmählich sichtbar. Ein Paar. Altes Schwarzweißbild, vergilbtes, gelbliches Papier. Ein Hochzeitspaar. Meine Eltern. Meine Mutter hat in Schwarz geheiratet.“

 

Ausschnitt aus dem Hörbuch „Geboren in Bagdad. Wiedersehen mit einer Erinnerung“
(Verlag Hoffmann u Campe nach der ORF/Deutschlandradio Berlin-Produktion )

Black image. No memory. Speechless. Repressed. Forgotten. The child has no past. Life is here, in Vienna. I have no roots. I have no homeland. Gray mixes with the black. Half-light. Slowly it grows brighter. The contours of a living room begin to emerge. A photograph on the wall gradually becomes visible. A couple. An old black-and-white picture, yellowed, yellowish paper. A bridal couple. My parents. My mother was married in black.

Translator Geoffrey Howes

Mein Baghdad ist ein Lied

Keramik von Rima Al-Juburi
Poesiefestival in Baghdad Februar 2024: Susanne Ayoub liest ihr Gedicht „1001 Stadt“ und Rima Al-Juburi die Übersetzung

1001 Stadt
Mein Baghdad ist ein Lied.
Der helle Silberklang der Blätter
eines hohen, schlanken Baumes vor dem Haus.
Gesang der Zikaden. Frösche am Tigris. Die Nachtigall.
Al Athl hieß der Baum

Rima Al-Juburi: Keramik mit Gedicht 1001 Stadt ins Arabische übersetzt

1001 Stadt – aus dem Gedichtband „Von der erfüllten, von der enttäuschten, von der vergangenen Liebe“ –  Edition Milo 2006

1001 Stadt ins Arabische übersetzt. Bild und Übersetzung von Rima Al-Juburi
Rimas Übersetzung

RONDO VENEZIANO

Über den Roman:
Die Zahnärztin Adele ist Workaholic, ihre zwei ehemaligen Schulkameradinnen laborieren an einem veritablen Pensionsschock – und zufällig treffen die drei auf einem Vaporetto in Venedig aufeinander und sind gleich darauf in einen Kriminalfall verstrickt: Adeles reiche Wahltante, die Kunstsammlerin Pauline, hatte in ihrem Palazzo angeblich einen tödlichen Unfall.

Es ist zum einen die Lebensgeschichte von Pauline, die in diesem Buch fasziniert, es geht aber auch um scheinbar geraubte Kunst und um sehr viel Geld. Hintergrund dieses vielschichtigen Krimis sind nicht nur die Gassen und Plätze Venedigs, sondern auch die Glasbläser auf Murano, die Begräbnisinsel San Lazzaro oder die armenische Community in Venedig mit ihren Sitten und Gebräuchen.
(Text Agentur Barbara Brunner)

 

 

„Außerordentlich gut.“ Tobias Gohlis, DIE ZEIT about Susanne Ayoub

 

Ausschnitt aus dem 1. Teil, Paulines Erinnerung:

Nach dem Kaffee spazierten wir über den Markusplatz. Touristen sah man 1945 nur vereinzelt, da waren vor allem wie ich Kunstliebhaber oder Studenten, auch viele Maler. Es gab keine Menschenschlangen vor dem Markusdom und dem Campanile. Wir fuhren mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform hinauf. Mehr als vierzig Jahre zuvor war während dem Einbau eines Lifts der ursprüngliche Turm eingestürzt. „Am 14. Juli 1902 um ein Viertel vor zehn. Am Jahrestag der französischen Revolution“, sagte Lauro. „Verschwörungstheoretiker glauben bis heute an einen Zusammenhang.“Während er sprach, begannen am Turm die Glocken zu läuten. Fünf Glocken aus Bronze hingen im Campanile, sie läuteten zu verschiedenen Zeiten des Tages oder besonderen Anlässen. Morgen, Mittag und Mitternacht wurde von der Nona verkündet, das Tagesende von Renghiera, Mezza Terza und Trottiera. Die Maragona läutete zu Begräbnissen. Und wenn in früheren Zeiten Malefico ertönte, wussten die Venezianer, dass eine Hinrichtung bevorstand.

 

FREITAG, 8. Dezember EIN MANN MIT EIGENSCHAFTEN: WERNER VOGT

Am 11. November ist Werner Vogt mit 85 Jahren gestorben. In memoriam sendet der ORF das „Porträt eines Vielseitigen“:

FREITAG, 8. Dezember
Ö1 Hörbilder Spezial 10:05 – 11:00
+ 7 Tage zum Nachhören
EIN MANN MIT EIGENSCHAFTEN: WERNER VOGT
Hörstück von Susanne Ayoub
ORF 2014 / Länge: 53’50“Zuerst wird Werner Vogt Lehrer bei den Jesuiten. Dann flieht er aus der Provinz nach Wien. Das Medizinstudium kommt nicht in Frage, weil die Leichen zu teuer sind. Erst als dieser Irrglaube überwunden ist, steht der Berufswahl nichts mehr im Wege. Nur er selbst. „Konflikte sind meine Form der Nächstenliebe“, erkennt er, nach diesem Grundsatz lebt er.

Es gab den Auszählreim ‚Südtiroler falsche Leut, krumme Messer, Bauch aufschneit‘. Dieser Spruch ist mir noch in tiefer Erinnerung, wie mir später klar geworden ist, dass die Verachtung der Juden im Tiroler Deutsch Unterschlupf gefunden hat, weil warum sagt man zu einem Zigarettenstummel, den man ausdrückt, das is a Jud?
(Werner Vogt im Interview 2014)

WEBSITE HÖRBILDER
https://oe1.orf.at/programm/20231208#742613/Werner-Vogt-Hommage-an-einen-Chirurgen-und-Sozialreformer

THONETSCHLÖSSL MÖDLING Lesung


Samstag, 18. November 2023
17 Uhr

THONETSCHLÖSSL MÖDLING
Josef Deutsch-Platz 2, 2340 Mödling

LESUNG: Susanne Ayoub. Herbert Pauli. Moderation Sylvia Unterrader.

Susanne Ayoub liest aus „Rondo Veneziano“:

„Von drei Frauen, dem Altwerden und der Therapie des Pensionsschocks durch einen Kriminalfall handelt der Roman, der zugleich auch ein literarischer Spaziergang durch Venedig, seine armenische Community und die Kunst der Glasbläserei ist.“

Buch Wien 2023 Rondo Veneziano

BUCH WIEN

Sonntag, 12. NOVEMBER 10:30 Uhr
RONDO VENEZIANO
Lesung und Gespräch
Susanne Ayoub(Autorin) und Christoph Winder (Journalist „DerStandard“)

Bei einer Lesung an einem Sonntag Vormittag geht Kulinarik vor Kriminalfall – schlägt Moderator Christoph Winder vor. Darauf liest die Autorin von drei hungrigen Damen und ihrer erster Mahlzeit in Venedig. In einem Lokal, das schon am Eingang warnt: „No pizza! No lasagne! No menu turistico!“

„Sind wir die einzigen Gäste?“ Biggi spähte durch die Scheibe. Sie sah in die Küche, wo zwei Männer an der Arbeit waren. Hinter der Bar räumte ein dritter Gläser ein. Sonst regte sich nichts.
Chris las die Speisekarte. „Ich kenne keine einzige Speise. Oja, Baccalà manticato. Baccalà ist Stockfisch, den esse ich nicht.“
Adele holte ihre Lesebrille hervor. „Astice heißt Hummer. Canestrelli sind kleine Jakobsmuscheln, die schmecken sehr gut.“
„Aber die Preise!“Chris kniff die Augen zusammen. „Huh, das sind ja die Vorspeisen, die Hauptgerichte kosten nochmal so viel.“
Adele begann sich zu ärgern. Es waren vielleicht etwas höhere Preise, dafür bekamen sie aber auch richtige italienische Küche!
„Ich hab gar nichts gegen ein Touristenmenu“, sagte Chris. „Du kannst dir halt was anderes leisten, wahrscheinlich hast du auch einen erleseneren Geschmack.“
Biggi mischte sich rasch ein: „Hoppala, das artet doch jetzt nicht in eine ideologische Debatte aus!“

17. Oktober 1973: INGEBORG BACHMANN STIRBT IN ROM

SONNTAG 8. Oktober 17:04 – 18:00 UHR
Saarländischer Rundfunk (SR)

Das Hörspiel „Die Verbrennung“ über Ingeborg Bachmanns Tod in Rom wird am Sonntag, 8. Oktober vom Saarländischen Rundfunk gesendet – und dann längere Zeit online nachzuhören sein. Im Unterschied zur kürzeren ORF-Fassung in der Reihe „Tonspuren“ enthält das Hörstück viel mehr O-Töne Ingeborg Bachmanns, aufgenommen wenige Monate vor ihrem Tod, ebenso wie diese Fotos.
Fotograf Karl Kofler

 

17. Oktober 1973 – Ingeborg Bachmanns Tod in Rom

DIE VERBRENNUNG
Berichte – Erinnerungen – Mutmaßungen
zum Tod von Ingeborg Bachmann
in Rom
Hörstück von Susanne Ayoub

Ö1 – TONSPUREN Sonntag, 15.10. 20:15 und DA CAPO Dienstag,17.10. 16:05
+ 7 Tage zum Nachhören:
https://oe1.orf.at/programm/20231015?filter=kultur#736325/Mutmassungen-zum-Tod-von-Ingeborg-Bachmann

und SWR 15. 10. 14:05
+ Möglichkeit zum Nachhören:
https://www.swr.de/swr2/literatur/die-verbrennung-berichte-erinnerungen-mutmassungen-zum-tod-von-ingeborg-bachmann-in-rom-swr2-lesenswert-feature-2023-10-15-100.html

„Zugegeben, dass ich nicht mehr weiß, warum ich hier lebe. Zugegeben, dass hier das Leben ist, wie es überall ist: Eines Tages wird jemand heiraten, jemand wird einen Lehrstuhl bekommen, jemand wird sich erhängen, in eine Nervenklinik kommen, es wird alles wie überall sein, kein Kolosseum, kein Kapitol helfen darüber hinweg.“
Ingeborg Bachmann Rom, Café Greco, 1973. Foto Karl Kofler

Ingeborg Bachmann

DIE ZEIT UND WIR eine Lesung mit Film und Musik

MITTWOCH, 27. SEPTEMBER
19 Uhr

Breitenseer Lichtspiele, Breitenseer Straße 21, 1140 Wien

LESUNG – FILM – MUSIK
mit Susanne Ayoub und Christl Greller und Stefan Reiser

Lesung von Susanne Ayoub, aus „Rondo Veneziano“:
Als jüdisches Kind musste Pauline 1938 Wien verlassen. Nach dem Krieg kehrt sie nach Europa zurück. Sie erfüllt sich einen Traum, eine Reise zu den Kunstschätzen Italiens. Die letzte Station ist Venedig. Auf dem Weg von Padua nach Venedig lernt sie Lauro kennen, den Sohn einer alteingesessenen armenischen Familie von Glasfavrikanten. Es ist Liebe auf den ersten Blick, und Pauline wird Venedig nie wieder verlassen.
„Rondo Veneziano“ ist nicht nur ein Kriminalroman, er erzählt auch von einer ganz besonderen Stadt und ihren Bewohnern.

Ö1 Kunstsonntag – Neue Texte: Susanne Ayoub „DER AUFTRAG“

SONNTAG, 11. JUNI,  21:40
Ö1 Kunstsonntag  Neue Texte:
„DER AUFTRAG“ ist eine Interpretation von René Magrittes Bild ‚La Mémoire‘.
Zitat aus der Erzählung:

 

‚Die Ähnlichkeit, das wichtigste Kriterium beim Porträtieren, war vorhanden, die schönen gleichmäßigen Züge, der sanfte, zurückhaltende Blick, der nachdenkliche Mund. Und dann plötzlich verwandelten sie sich zu einem Mädchengesicht, und jede Korrektur verstärkte den Eindruck nur. Beim letzten Mal hatte David die Büste gesehen, bevor John sie zudecken konnte. „Das musst du ändern“, sagte er. „Das würde meinem Vater nicht gefallen.“

 

 

https://oe1.orf.at/programm/20230611/722414/Oe1-Kunstsonntag-Neue-Texte?fbclid=IwAR1TIJWSg_1Al_BZzkcgwuxEmiB7dZ1nqDHHQAMXSkesrJ_1UjGudZIdaHE

Translation Geoffrey C. Howes

LESUNG IM TIEMPO NUEVO

Drei Freundinnen aus der Schulzeit: Ilse Apothekerin, Autorin Susanne, Lungenfachärztin Andrea

RONDO VENEZIANO in Leipzig

Buchmesse Leipzig HALLE 4/ E209

SAMSTAG, 29. April
16:30 – 17:00 Uhr

Auf der LITERADIO-Bühne sprechen Autorin Susanne Ayoub und Redakteur Herbert Gnauer über einen Roman, der mehr als nur ein Krimi ist. Zitat der Autorin: „Rondo Veneziano handelt von drei Frauen, dem Altwerden und der Therapie des Pensionsschocks durch einen Kriminalfall.“

Der neue Roman: RONDO VENEZIANO

EINLADUNG ZUR ERSTPRÄSENTATION

am
MITTWOCH, 15. März 2023
19 UHR

Buchhandlung Thalia Mariahilf
Mariahilfer Straße 99
1060 Wien

Über den Roman:
Die Zahnärztin Adele ist Workaholic, ihre zwei ehemaligen Schulkameradinnen laborieren an einem veritablen Pensionsschock – und zufällig treffen die drei auf einem Vaporetto in Venedig aufeinander und sind gleich darauf in einen Kriminalfall verstrickt: Adeles reiche Wahltante, die Kunstsammlerin Pauline, hatte in ihrem Palazzo angeblich einen tödlichen Unfall.

Es ist zum einen die Lebensgeschichte von Pauline, die in diesem Buch fasziniert, es geht aber auch um scheinbar geraubte Kunst und um sehr viel Geld. Hintergrund dieses vielschichtigen Krimis sind nicht nur die Gassen und Plätze Venedigs, sondern auch die Glasbläser auf Murano, die Begräbnisinsel San Lazzaro oder die armenische Community in Venedig mit ihren Sitten und Gebräuchen.
(Text Agentur Barbara Brunner)

Ausschnitt aus dem 1. Teil, Paulines Erinnerung:

Nach dem Kaffee spazierten wir über den Markusplatz. Touristen sah man 1945 nur vereinzelt, da waren vor allem wie ich Kunstliebhaber oder Studenten, auch viele Maler. Es gab keine Menschenschlangen vor dem Markusdom und dem Campanile. Wir fuhren mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform hinauf. Mehr als vierzig Jahre zuvor war während dem Einbau eines Lifts der ursprüngliche Turm eingestürzt. „Am 14. Juli 1902 um ein Viertel vor zehn. Am Jahrestag der französischen Revolution“, sagte Lauro. „Verschwörungstheoretiker glauben bis heute an einen Zusammenhang.“Während er sprach, begannen am Turm die Glocken zu läuten. Fünf Glocken aus Bronze hingen im Campanile, sie läuteten zu verschiedenen Zeiten des Tages oder besonderen Anlässen. Morgen, Mittag und Mitternacht wurde von der Nona verkündet, das Tagesende von Renghiera, Mezza Terza und Trottiera. Die Maragona läutete zu Begräbnissen. Und wenn in früheren Zeiten Malefico ertönte, wussten die Venezianer, dass eine Hinrichtung bevorstand.

Münchner Fernsehpreis Literavision 2022 für ANTSCHEL

Susanne Ayoub: „Antschel – Filmessay über Paul Celan zu seinem 100. Geburtstag“ (ORF) Mit Füllfederhalter in einen Spiralblock geschrieben: „Erreichbar, nahe und unverloren blieb inmitten der Verluste dies Eine: die Sprache.“ Gefolgt von der Fotografie eines mit antisemiti-schen Tiraden beschmierten Schaufensters. Es ist eines der konkreteren Bilder in Susanne Ayoubs Film „Antschel“, der in doppelter Hinsicht ein persönlicher Film ist. Da sind zum einen die wiederkehrenden Zeilen aus unterschiedlichen Texten Paul Celans, die eine Hand aufs Papier schreibt, gefolgt von assoziativen Szenen: Buchenwälder, die Hauseingänge und Straßen von Czernowitz und Sadagora, Landschafts- und Stadtansichten, Szenen also, die Celans Sprachbilder interpretieren, visualisieren und in denen Susanne Ayoubs eigener Blick auf den Dichter und sein Werk spürbar wird. Und dann ist da die zweite persönliche Ebene, die Celans langjähriger Freund, der 93-jährige Klaus Demus in den Film hineinträgt, indem er als Wegweiser fungiert. Was Susanne Ayoubs Filmbildern an Konkretheit fehlt, wird durch Demus‘ Schilderungen ins Gleichgewicht gebracht: Er erzählt, in seiner Wohnung sitzend, von seiner Verehrung für den Freund, dessen übergroße Verletzlichkeit zum Bruch zwischen den beiden führte, von Celans Verfolgungswahn, seinem Freitod in der Seine. Demus zeigt Fotos, Briefe, Bücher und sagt an einer Stelle: „Wer nach dem eigentlich Gemeinten fragt, der hat die Poesie nicht begriffen.“ Es ist ein zentraler Satz, der sich auf Ayoubs Film übertragen lässt. Wer nach der genauen Bedeutung der Bilder fragt, die viel zeigen, aber nichts erklären, dürfte sich abgewiesen fühlen. „Antschel“ ist eher eine künstlerische Dokumentation, in der die 1956 in Baghdad geborene Filmemacherin die Zuschauer mit formaler Strenge fordert, ihnen gleichzeitig aber Zeit und Raum gibt, um Celans Sprache einerseits und Klaus Demus‘ Berichte andererseits auf sich wirken zu lassen. So entsteht ein dichter, poetischer Film, der viele Fragen offen-lässt, uns als Zuschauer dadurch aber auch einlädt, Celan wieder zu lesen, um ihn uns selbst neu zu erschließen. Die nominierten Filme wurden am 18. und 19. November 2022 im Rahmen des Münchner Literaturfests bei einer zweitägigen öffentlichen Jurysitzung gezeigt und diskutiert. Weitere Informationen zum Preis unter www.muenchen.de/literatur

 

 

 

Das Jahr ist alt – das neue nicht geboren

DAS JAHR DES KRIEGES

Nachts im Café Weidinger Wien

Wünsche, wenig.
Was denn wünschen nach dem
Jahr des Krieges.
Friede. Ja.
Friede, das Schwerste.
Friede wenigstens
in meiner Welt
Frieden schließen
wenigstens
ich selbst
mit mir

LOTTE UND IHR MAÎTRE in der Ö1-Reihe ‚Hörbilder‘

LOTTE UND IHR MAÎTRE
ein Hörstück
von Susanne Ayoub

Lotte Profohs im Atelier, sie malte immer auf dem Boden

Dienstag, 1. November
10:05h in Ö1

mit Gerti Drassl + Silvia Meisterle + Michael Dangl + Jörg Stelling
Tontechnik Elmar Peinelt und Jakob Kainz
Redaktion: Elisabeth Stratka
Eine Produktion der Featureabteilung des ORF 2022

Über das Stück

Foto Michael Horowitz
Lotte Profohs‘ Hauptwerk, der Bilderzyklus „Erbarmt euch der Frauen“. Hier das Buchcover.

Das Wiener Künstlerpaar Lotte Profohs und Leherb, in den 60er und 70er Jahren umschwärmt und bewundert, begründete seinen Erfolg mit damals skandalösen Performances. Lottes internationale Karriere begann früh, sie erfand Leherb und sich selbst als Kunstfiguren, wobei sie als Künstlerin auf der Strecke blieb, als Muse und Modell dafür allgegenwärtig. Es war eine Jugendliebe, die ein Leben lang andauerte, wenn es auch keine glückliche Verbindung war. Lotte machte mehrere Selbstmordversuche, in ihren mittleren Jahren zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Leherb dagegen trat weiter in barocker Kostümierung mit lebenden Mäusen und ausgestopfter Taube verbrämt auf, bis er 1997 mit 64 Jahren starb. Der drogenabhängige Sohn Anselm Daniel folgte 4 Jahre darauf. Lotte Profohs überlebte beide, umgeben von Taube Arabella und den Mäusen Paul und Pierre, bis 2012.

Kongeniale Zusammenarbeit

Schallplatte Autodafé
Schallplatte Irre Gut

Zwei gemeinsame Schallplattenaufnahmen stellen eine besondere Facette der kongenialen Zusammenarbeit von Profohs und Leherb dar: Autodafé, eine Art surreales Hörspiel mit Boy Gobert als Erzähler und Irre Gut, gemeinsam getextet und gesungen und von Toni Stricker musikalisch arrangiert, sind bis heute ein aufschlussreiches wie erfrischendes Hörerlebnis.

DIE VERBRENNUNG Hörspiel

SONNTAG 21. AUGUST 15:05 – 16:00 UHR

Das Hörspiel „Die Verbrennung“ über Ingeborg Bachmanns Tod in Rom wird am Sonntag, 21. August vom Bayerischen Rundfunk gesendet – und dann längere Zeit online nachzuhören sein. Im Unterschied zur kürzeren ORF-Fassung in der Reihe „Tonspuren“ enthält das Hörstück viel mehr O-Töne Ingeborg Bachmanns, aufgenommen wenige Monate vor ihrem Tod, ebenso wie diese Fotos.
Fotograf Karl Kofler

 

DIE WELT AN DER ICH SCHREIBE

Die Welt an der ich schreibe
ist ein Märchen
das Ende schreibe ich
immer wieder
neu

Leitmotiv zu meiner Erzählung ‚Revolution‘, erschienen in
der Anthologie ‚Die Welt, an der ich schreibe‘
Hrsg. Kurt Neumann im Verlag Sonderzahl 2005

DIE VERBRENNUNG Hörstück über Ingeborg Bachmanns Tod in Rom

Berichte – Erinnerungen – Mutmaßungen
zum Tod von Ingeborg Bachmann
in Rom
Hörstück von Susanne Ayoub

TONSPUREN Sonntag, 17.4. 20:15 und DA CAPO Dienstag,19.4. 16:05
+ 7 Tage zum Nachhören:
https://oe1.orf.at/programm/20220419/675720/Mutmassungen-zu-Bachmanns-Tod

„Zugegeben, dass ich nicht mehr weiß, warum ich hier lebe. Zugegeben, dass hier das Leben ist, wie es überall ist: Eines Tages wird jemand heiraten, jemand wird einen Lehrstuhl bekommen, jemand wird sich erhängen, in eine Nervenklinik kommen, es wird alles wie überall sein, kein Kolosseum, kein Kapitol helfen darüber hinweg.“

Ingeborg Bachmann

Kein Schmerz mehr

In meiner Dunkelheit
die Nachtmusik des Windes
ich rieche Waldluft
winterlich
der Himmel
hell
eine
Vogelstimme
die Amsel

Ein Schuss
ich höre sehe fühle
nicht

in meiner Dunkelheit
die Nachtmusik des Windes
Waldluft riecht
winterlich

der Himmel nah die Dämmerung
kein Licht doch eine
Vogelstimme

hell durchdringend
die Amsel singt
mein Abschiedslied

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.
In Arbeit.

Hörbuch über Käthe Leichter. Foto: ORF / Archiv Franz Leichter

Radio Ö1 Hörbilder: KÄTHE LEICHTER

Samstag, 5. März, 9:05 Uhr in Ö1-Hörbilder

Schwerpunkt zum Frauentag: „KOCHHERD WASCHTROG HEIMARBEIT. Die bessere Welt der Käthe Leichter“
+ 7 Tage zum Nachhören:

Der Name Käthe Leichter ist mit der großen Zeit der österreichischen Sozialdemokratie verknüpft. Von ihrem Leben und Wirken wissen heute nur mehr wenige. Sie engagierte sich schon früh für die Ausbildung und berufliche Lage der Frauen. Ihre Studien zur Frauenarbeit in der Ersten Republik sind bahnbrechend, ihre Analysen und ihre Forderungen, von bestürzender Aktualität.1934 gründete sie zusammen mit ihrem Mann, dem Journalisten Otto Leichter, die Revolutionären Sozialisten. 1942 wurde die jüdische Widerstandskämpferin im Konzentrationslager Bernburg/Saale mit Giftgas ermordet.

SIEHE AUCH UNTER HÖRSTÜCKE:

HANNAH Film aus 1996, Wiederholung in memoriam von Reinhard Schwabenitzky

REINHARD SCHWABENITZKY 1947-2022
Als Regisseur hatte er „eine Pratz’n“, als politischer Mensch war er wach und streitbar. Ein Mann mit Courage und Rückgrat. Aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Ich habe es hautnah bei einem seiner wichtigsten – vor allem auch ihm wichtigsten – Filmprojekte erlebt. Ohne seine Hartnäckigkeit wäre es an der Finanzierung gescheitert. Von allen anderen Widerständen ganz zu schweigen, dazu gehörte auch die Filmkritik.
Im Umgang war Reinhard nicht einfach, aber immer fair und offen, in dieser Branche ein Seltenheitswert. Ich bin stolz die Drehbuchautorin des Filmes „Hannah“ (1996) zu sein.
Freitag, 11.Februar 2022 21:55 Uhr

ENGELSGIFT Hörbuch

Das Hörbuch zu meinem ersten Roman „Engelsgift“ ist wieder auf dem Markt. Neu aufgelegt vom dänischen Saga Egmont Verlag (Kopenhagen 2021).
Link zum Download: https://audioteka.com/de/audiobook/engelsgift

Drei Ausschnitte:

Armut ist der Druck von zu engen Schuhen, weil Kinderfüße zu schnell wachsen. Armut ist Kranksein ohne Medizin, das Arzthonorar unerschwinglich.

Armut ist eine Klostersuppe, ein Platz am Tisch der Wohltätigkeitsanstalt, wo die Bedürftigen im Sitzen schlafen. Sie haben kein Bett. Armut ist das Glücksgefühl in den erstarrten Fingerspitzen, die sich an einem Feuer wärmen dürfen in einer kalten Winternacht. Armut ist ein Armengrab.

Armut ist, wo die Romantik kein Zuhause hat, nur Schmerz und dunkle Wut gegen die anderen, die alles haben und es dir vorenthalten, als ob du nicht das gleiche Recht auf Überleben hättest wie sie.

„Als kleines Mädchen habe ich mir gern ausgemalt, wie es wäre, arm zu sein. Richtig arm, wie das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Hänsel und Gretel oder Sterntaler, frierend und hungrig und ganz allein in der Welt“, sagt Marie Horvath. Sie kann sich das Kind mit den nackten Füßen in den viel zu großen Holzpantoffeln vorstellen, aber nicht, dass es keine anderen Schuhe besaß.

Ich spule den Schicksalsfaden zurück, von mir zu Karoline, zu ihrem Anfang, der auch nur eine Fortsetzung ist. Lotte Loew im Bahnwärterhäuschen am Fenster, träumend wie der stumme Gemahl über seinen Briefmarken, zwei Enttäuschte an der Wiege meiner Mutter, auch sie verdienen meine Aufmerksamkeit, auch sie hatten Gründe, ihre Beweggründe, auch sie setzen fort. Der Spielball der Schuld wird zurückgeworfen von Generation zu Generation, bis sich die Spur in der Vergangenheit verliert, in gesichtslosen AhnenIn dem kunstvoll gewirkten Gewebe, verkettet von Begegnungen und Umständen, gerissen, geknotet, geflickt, suche ich meine Geschichte. Und Marie Horvath, das Kind ihrer Zeit, hört zu, gespannt und auch ungeduldig, weil ich mich immer weiter entferne von dem, was sie das Eigentliche nennt, Story, Skandal, das Unerhörte von Karolines Verbrechen.

******************************************************************

Dass Kritsch Karoline an Tochterstelle aufgenommen hatte, war kein leeres Wort. Abends, hinter verschlossenen Türen, ließ er sie in Kleinmädchenkleidern auftreten, er flocht ihr langes Haar zu Zöpfen und hängte ihr eine Schultasche auf den Rücken. Dann griff er ihr ins Höschen und erregte sich an ihrem gespielten oder auch nicht gespielten Widerstand. Alle wussten es, niemanden kümmerte es. Karoline selbst schien zufrieden mit ihrer Lage.

„Er wollte sie bilden und erziehen, einen ordentlichen Menschen aus ihr machen, der in seinen Gesellschaftskreisen verkehren konnte, als Ebenbürtige an unserem Tisch sitzen, aber das kam natürlich nicht in Frage, das ging uns denn doch zu weit.“

„Zur Sache, Herr Kritsch.“ Der Untersuchungsrichter klopfte ungeduldig auf den dicken Akt auf seinem Schreibtisch. „Haben Sie etwas zu sagen, das zur Aufklärung der Verbrechen beiträgt? Ich habe mir den alten Obduktionsbericht kommen lassen. Moritz Kritsch war siebzig. Hoher Blutdruck, verkalkte Herzkranzgefäße, Übergewicht, Todesursache Gehirnschlag. Das Gutachten lässt keinen Zweifel darüber, dass Ihr Vater eines natürlichen Todes gestorben ist.“

„Kaum dass er eine Lebensversicherung zu ihren Gunsten abgeschlossen hatte! Kommt Ihnen das nicht bekannt vor, Herr Rat? Und keiner hat in diesen Fällen Verdacht geschöpft, nicht bei der Tante, nicht bei der Untermieterin, nicht wahr?“ Verschwörerisch beugte sich Johann Kritsch dem Untersuchungsrichter entgegen. „Ich weiß, es war nicht Gift, das haben wir damals bereits feststellen lassen. Aber sie hat ihn in den Tod getrieben, ihn aufgereizt und aufgegeilt, bis sie ihm das Lebenslicht ausgeblasen hat, genau so, als ob sie selbst Hand an ihn gelegt hätte! So eine gewissenlose Verbrecherin ist sie!“

„Machen Sie sich auf das Ende gefaßt“, sagte der Arzt, den Karoline in aller Eile mitten in der Nacht an das Krankenlager ihres Mannes rief. „Es ist keine Hoffnung mehr.“
Karoline trug noch das Schulmädchenkleid, in dem sie für Kritsch aufgetreten war, das kurze Röcken mit der weißen Spitzenunterhose darunter, die im Schritt geöffnet war und ihr rotes Schamhaar aufblitzen ließ, wenn sie sich vorbeugte.
„Du bist krank. Der Doktor sagt, du brauchst Ruhe“, hatte sie protestiert. „Trink deine Bouillon, du hast es versprochen, Kritsch.“

Aber ihm stand der Sinn nicht nach Suppe, er fühlte das Ende nahen und krallte sich mit letzter Kraft am Leben fest. „Einmal noch, mir zur Freude. Tu es für mich, mein Lieb“, bettelte er, und so schlüpfte Karoline widerwillig in die engen Kinderkleider und wandte ihm ihre Hinterseite zu. Er griff zwischen ihre weißen Schenkel, aber dieses Mal war es nicht mehr die Lust, die ihn keuchen und japsen ließ, sondern der Tod, der seine unerbittliche große Hand auf sein Herz preßte.
Karoline lief, wie sie war, Hilfe zu holen, und bemerkte in ihrem Schrecken nicht einmal den anzüglichen Blick des Arztes. Sie kniete neben Kritschs Bett und legte ihren Kopf in seine gelähmte Hand. „Verlaß mich nicht, wie soll ich leben ohne dich, komm zurück, Kritsch, Liebster, mein geliebter Mann!“

Der Arzt verzog abfällig die Miene vor diesem Schauspiel. Wie jedermann wußte er, daß Karoline nur auf den Tod des Alten lauerte, den keiner bedauerte, hatte er doch geerntet, was er gesät. Karolines Verschwendungssucht, ihre Gier nach Schmuck und Kleidern und Pelzen, die mit jedem Jahr anwuchs, die Kritsch in den Ruin getrieben hätte, wäre ihm nur genügend Zeit verblieben.

*******************************************************************

Der Schmerz packte Karoline. Er fuhr an ihrer Wirbelsäule entlang, durchdrang die Muskeln und das zarte Fettgewebe, wühlte in den Schlingen des Darmes und durchflutete schließlich ihren ganzen Leib. Als die Welle verebbte, weil das Hindernis, das sie so gewalttätig ans Licht drängen wollte, nicht von der Stelle wich, wimmerte sie vor Schwäche und Erleichterung. Im Himmel über ihrem Kopf zuckten die Sterne. Ein Kleid raschelte neben ihrem Ohr, eine Hand wischte den Schweiß von ihrer Stirn. Sie roch Essig, der ihre Schläfen beleben sollte, Desinfektionsseife an der Hand, die den Schwamm an ihr Gesicht presste. Die Decke über ihrem gequälten Körper wurde von ihr gezogen. Sie wich zurück vor den kundigen Fingern, die in sie drangen, tasteten, prüften. Sie weckten den Schmerz, der still auf diesen Augenblick gelauert hatte und nun mit tausend Zähnen in ihr Fleisch biss.
„Nein“, schrie sie auf. „Nicht noch einmal. Ich kann nicht mehr!“ Aber die große Flut war schon in ihr und brach sich an dem Hindernis und zerrte und riss an ihr. Sie hörte, fremd, gellend, einen Sirenenton, der an der höchsten Stelle brach, zu einem atemlos würgenden Gurgeln herabsank, ihre eigene Stimme.
„Atmen Sie ruhig. Tief aus und ein. Nicht weinen, das kostet nur Kraft.“
Dann war kein Atem mehr da, nur eine wütende Sonne in ihren Eingeweiden, die ein großes Feuer entzündete, sie versengte, verbrannte. Nicht mehr hinaus drängte die Welle, sie warf sich tobend hin und her, um das Hindernis in Bewegung zu setzen, die große Sonnenkugel selbst. Das Hindernis, die Höllenqual, das Kind. Ihren Sohn. Mich.

 

ANTSCHEL Filmvorführung in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur

AUTORINNEN.LEXIKON

AM 101. GEBURTSTAG PAUL CELANS
Dienstag, 23. November
17 UHR

ÖGL im Palais Wilczek
Herrengasse 5
1010 Wien
https://www.ogl.at/home/       ABGESAGT – CANCELED

DICTIONARY OF AUTHORS

On the occasion of PAUL CELAN’s 100th Birthday

Tuesday November 23
5 PM

ÖGL in the Palais Wilczek
Herrengasse 5
1010 Wien

LESUNG UND FILM
Paul Celan: »›etwas ganz und gar Persönliches‹ –
Die Briefe 1934-1970« (Ausgewählt, herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann/Suhrkamp)
Cornelius Hell stellt den Band vor,
Bettina Rossbacher liest.
»691 Briefe, davon 330 bisher unpubliziert, an 252 Adressaten, offenbaren eine Vielzahl bisher verborgener biografischer Fakten, ermöglichen eine Präzisierung seiner Poetologie und zeigen ihn zugleich als Menschen in seinem ganz gewöhnlichen Alltag.« (Verlag)
Danach zeigt Susanne Ayoub ihren Film »Antschel«
(mit Klaus Demus / Sound: Barbara Heller) und spricht über Klaus Demus und Paul Celan.
Moderation und Gespräch: Manfred Müller
Gemeinsam mit dem IWM

READING AND FILM
Paul Celan:etwas ganz und gar Persönliches‘ – Die Briefe 1934-1970 (Something Entirely Personal“ – Letters 1934-1970) (Selected, edited and annotated by Barbara Wiedemann/Suhrkamp)
Cornelius Hell will present the book, and
Bettina Rossbacher will read from it.
“691 letters, 330 of them previously unpublished, to 252 recipients, reveal a wealth of previously unknown biographical facts, making it possible to define his poetology more precisely, as well as showing him in his everyday routine.” (Publisher’s note)
Following this, Susanne Ayoub will show her film “Antschel” (with Klaus Demus / Sound: Barbara Heller) and give a talk about Klaus Demus and Paul Celan.
Moderator: Manfred Müller
In cooperation with the IWM (Institute for Human Sciences)

ANTSCHEL
Länge 45 Minuten. Originalfassung deutsch.
Von Susanne Ayoub (Regie+Drehbuch+Kamera).
Mit Klaus Demus (Erzähler)
und Katharina Knap (Stimme).

45 Min. Original German Version.
By Susanne Ayoub (Director+Screenplay+Camera).
with Klaus Demus (narrator)
and Katharina Knap (spoken word).

Übersetzungen ins Englische und Französische, ins Ukrainische und Rumänische.

Translations exist in English, French, Ukrainian, and Romanian.

Paul Celan stammte aus der Bukowina, „der ehemaligen Habsburgerprovinz, die nun der Geschichtslosigkeit anheim gefallen ist“, wie er es ausdrückte. Geboren wurde er 1920 in Czernowitz in eine deutschsprachige jüdische Familie. Die Orte seiner Kindheit existierten nach dem Naziterror nicht mehr, seine Familie war ermordet, er selbst verfolgt und in einem Arbeitslager gefangenworden und nur durch Glück dem Tod entronnen.

Paul Celan was from the Bukovina, “the former Habsburg province that has now fallen victim to the loss of history,” as he put it. He was born in 1920 in Czernowitz (Chernivtsi) to a German-speaking Jewish family. The locales of his childhood no longer existed after the Nazi terror. His family was murdered, and he himself was persecuted and imprisoned in a work camp. He escaped death only by good fortune.

Passfoto Paul Celan
Paul Celan’s passport photo

„Antschel“ handelt von der Heimat in der Sprache, die Sprache, die für Paul Celan den einzigen Zufluchtort bedeutete.

“Antschel” deals with a homeland in language, the language that was Paul Celan’s only place of refuge.

„Erreichbar, nah und unverloren blieb inmitten der Verluste dies eine: die Sprache.“

“There was this one thing amidst the losses that remained attainable, nearby, not lost: language.”

Der Film ist ein „Landschaftsfilm“. Stadtansichten, Bilder der Vergangenheit, tauchen im Czernowitz der Gegenwart auf. Eine Fahrt nach Sadagora, wo Celans Mutter herkam, führt zur Synagoge und zum jüdischen Friedhof.
Celans Weg durch das Wien der Nachkriegszeit. Seine Identitätskarte als jüdischer Flüchtling.

The film is a “landscape film.” City views—pictures from the past—turn up again in present-day Czernowitz. A trip to Sadagora, where Celan’s mother was from, leads to the synagogue and the Jewish cemetery.
Celan’s path through postwar Vienna. His identity card as a Jewish refugee.

„Ich blieb nicht lange. Ich fand nicht, was ich zu finden gehofft hatte.“

“I didn’t stay long. I didn’t find what I had hoped to find.”

Susanne Ayoub mit Klaus Demus
Susanne Ayoub with Klaus Demus
Sie tranken die Augen der Sehenden leer – aus ‚Die Krüge‘
They drank dry the eyes of the seeing – from “The Jugs”

Ein Landschaftsfilm auch in anderer Weise, er interpretiert Sprachbilder von Celans Gedichten visuell.

It is a landscape film in another sense as well: it visually interprets linguistic images from Celan’s poems.

‚Denke an mich als an einen, den du brauchen willst, wie ich an Dich denke, Paul, mit ganzer Kraft. Dein Klaus.‘  “Think of me as someone you want to need, as I think of you, Paul, with all my might. – Yours, Klaus”

Der Erzähler des Films ist der heute 94-Jährige Klaus Demus. Er lernte Celan durch Ingeborg Bachmann in Wien kennen und blieb ein Leben lang mit ihm verbunden.

The narrator of the film is Klaus Demus, now 94 years old. He met Celan through Ingeborg Bachmann in Vienna and stayed connected to him for a lifetime.

Widmung für „Klaus, den Bruder“
Dedication to „Klaus , my brother.“

„Verstehen kann man Dichtung immer nur poetisch. Wer nach dem eigentlich Gemeinten fragt, der hat die Poesie nicht begriffen. Denn das eigentlich Gemeinte ist wahrscheinlich unsagbar.“

Le Pont Mirabeau

“The only way you can understand poetry is poetically. If you ask what it really means, you haven’t understood what poetry is. Because what it really means is probably ineffable.”

1970 nach Jahren schwerer psychischer Krisen ertränkte sich Paul Celan in der Seine.

In 1970, after years of serious mental crises, Paul Celan drowned himself in the Seine.

Translation Geoffrey C. Howes

Werkpräsentation in Genf: das Baghdad-Projekt

DVD und Audiobook

Beinahe zwanzig Jahre sind seit meiner ersten Rückkehr in den Irak vergangen, dem „Wiedersehen mit einer Erinnerung“ und Beginn meines multimedialen Baghdad-Projektes. Inzwischen hat es vielerlei Gestalt angenommen. Einige Aspekte habe ich in Genf vorgestellt, auch Ausschnitte aus den Baghdad Fragments, Hörstück und Film.

https://sgea.ch/…/susanne-ayoub-wien-baghdad-fragments…/

Prof. Armin Westerhoff stellt vor.
Ankündigung in der Société Genevoise d’Études allemandes

 

Lesung aus der Erzählung ‚Revolution‘
Univ.Prof. Hans-Juergen Schrader: die Autorin und der Germanist
Lac Leman

ENDE DER KINDHEIT – CHILDHOOD’S END

Frauen in
langen Kleidern
enggeschnürt
Männer mit
hohen Hüten
Einglas und
Vatermörder
stehen vor
Kutschen Brunnen
Gartenlauben
Samtportieren
künstlichen Girlanden
in Sepia festgehalten
für die Ewigkeit
so fremd dem Kind
die kleinen Hände blättern
die Seiten um
die Mutter deutet hie und da
das war die Tante
ihre Söhne nur eine Tochter
der Opa und die Oma schau
und da die ähnelt

dir

sie alle leben nur in
diesem Buch
allmählich füllt es sich
das Kind ist längst kein Kind
mehr doch
für eine bleibt es
Kind bis zum letzten
Tag

nun ist sie im Familienalbum
das Kind selbst alt
geworden
klebt das letzte Foto ein

(August 2021)

 

 

 

GEMISCHTES DOPPEL Hörspiel im Südwestrundfunk

Krimi im SWR 4: „Gemischtes Doppel“ bekam bei den Zonser Hörspieltagen 2014 Bronze.Produziert als „Mundartkrimi“, denn das Österreichische gilt den Deutschen als Mundart.

Dunja kommt nach Hause, sie findet ihren Geliebten Oliver tot im Wohnzimmer. Ein silbernes Stiletto, Souvenir aus Spanien, nun Mordwaffe, steckt in seinem Rücken. Verzweifelt ruft Dunja ihren Ehemann Jo, der sich gerade auf Geschäftsreise in Holland aufhält, an. Er weiß, wie sich jetzt herausstellt, von Dunjas Untreue. Sehr überrascht ist er nicht vom Tod seines Rivalen. Dann läutet es. Olivers Ehefrau Melly steht vor der Tür.

Link zum Nachhören und Download:

https://www.swr.de/swr4/programm-bw/gemischtes-doppel-100.html

 

ABSCHIED – FAREWELL

HELENE AYOUB geborene WAGNER
17.8.1928 – 29.6.2021

Helene Ayoub hatte ein langes Leben, eine lange Krankheit und einen langen Tod. Sie war eine mutige, in ihrer Jugend sogar tollkühne Frau und schreckte vor keinem Abenteuer zurück. Der Liebe zu meinem Vater Karim folgte sie bis in den Irak. Sie erlebte und überlebte dort drei Revolutionen, bis sie sich in ihre Heimat zurück rettete. Sie liebte ihre Freiheit und ihre Unabhängigkeit über alles und musste doch ertragen, durch ihre Krankheit völlig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Sie beklagte sich nie. Sie war der kompromissloseste Mensch, den man sich denken kann, was den Umgang mit ihr nicht immer leicht machte. Verstellung kannte sie nicht. Ihr Traumberuf Sängerin ging nicht in Erfüllung, aber die Erinnerung an ihre wohlklingende Stimme und die Lieder, die sie für uns sang, werden bleiben. Wie ihre Klugheit und ihr Witz, ihre innere Stärke. Ruhe in Frieden, liebe Mama.

HELENE AYOUB born WAGNER
17/08/1928 – 29/06/2021

Helene Ayoub had a long life, a long illness and a long death. She was a brave woman, even daring in her youth, and did not shy away from any adventure. She followed her love for my father Karim to Iraq. There, she experienced and survived three revolutions before she escaped back to her homeland. She loved her freedom and her independence more than anything, and yet had to endure being completely dependent on outside help due to her illness. She never complained. She was the most uncompromising person you can imagine, which didn’t always make dealing with her easy. She didn’t know about pretense. Her dream to become a singer did not come true, but the memory of her melodious voice and the songs she sang for us will remain. Also, her cleverness, her wit, her inner strength. Rest in peace, dear Mama.

 


Translator Herbert Krill

ABSCHIED VON MEINER MUTTER (1928 – 2021)

Zum Abschied eine Erinnerung zum Nachhören:

„Schwarzes Bild. Keine Erinnerung. Sprachlosigkeit. Verdrängt. Vergessen. Das Kind hat keine Vergangenheit. Das Leben ist hier, in Wien. Ich habe keine Wurzeln. Ich habe keine Heimat. Grau mischt sich in das Schwarz. Dämmerlicht. Langsam wird es heller. Die Konturen eines Wohnzimmers zeichnen sich ab. Ein Foto an der Wand wird allmählich sichtbar. Ein Paar. Altes Schwarzweißbild, vergilbtes, gelbliches Papier. Ein Hochzeitspaar. Meine Eltern. Meine Mutter hat in Schwarz geheiratet.“

Ausschnitt aus dem Hörbuch „Geboren in Bagdad. Wiedersehen mit einer Erinnerung“ (Verlag Hoffmann u Campe 2004 nach der ORF/Deutschlandradio Berlin-Produktion 2003)

As a farewell, a reminder to listen, a scene out of the audio book ‚Born in Baghdad. Meeting Memory‘:

Black image. No memory. Speechless. Repressed. Forgotten. The child has no past. Life is here, in Vienna. I have no roots. I have no homeland. Gray mixes with the black. Half-light. Slowly it grows brighter. The contours of a living room begin to emerge. A photograph on the wall gradually becomes visible. A couple. An old black-and-white picture, yellowed, yellowish paper. A bridal couple. My parents. My mother was married in black.

Translator Geoffrey Howes

 

2021: Geh den Luftweg – Tread the airway

HIMMELSCHIFF
Benütz die Sturmspur
sing das Regenwort
Unterwetter über Wolken
geh den Luftweg
immerfort

SKY SHIP

Use the stormtrack
sing the rainword
underweather above clouds
tread the airway
evermore

Full Moon - the Sky above Vienna 31. Dezember 2020 8ma.m.
Vollmond am 31. Dezember 2020 um 8 Uhr früh – Full moon over Vienna on December 31, 2020 at 8 o’clock in the morning

Aus dem Gedichtband „Sprichst du mit mir – über die Heimat, über die Liebe, über den Tod“ (2016)“ von Susanne Ayoub

From the book of poems “You Talking to Me—About Homeland, about Love, about Death” (2016) by Susanne Ayoub

Translation Geoffrey Howes

Weihnacht

Weihnacht – wie es einmal war. Eine Postkartenerinnerung aus Baghdad:

Weihnacht, wie es einmal war. Ein Foto von anno dazumal in Wien:

Last but not least: ANTSCHEL in Kiew

Die letzte Vorführung des Films in diesem Jahr ist kein Online-Screening, sondern eine Veranstaltung des Dovzhenko Centre in Kiew, in Koopersation mit dem Österreichischen Kulturforum Kiew:

Donnerstag, 3. Dezember 2020
19 Uhr

https://austriaukraine.com/de/events/paul-celan-abend-mit-serhij-zhadan-und-kateryna-kalytko/

Last but not Least: ANTSCHEL in Kyiv 

The final presentation of this film this year is not an online screening, but an event at the Dovzhenko Centre in Kyiv, in cooperaton with the Austrian Cultural Forum Kyiv: 

Thursday, December 3, 2020, 7 p.m. 

The program includes a discussion of Paul Celan’s life and work as well as poetry readings by the leading Ukrainian authors Serhij Zhadan and Kateryna Kalytko.  The discussion will be moderated by Evgenia Lopata, the curator of a series of Celan projects in Ukraine and abroad.

Translation Geoffrey Howes

On the program there is also a screening of the documentary film “Antschel,” shot in 2020 by the Austrian director and poet Susanne Ayoub, with the participation of  Celan’s close friend, the Austrian art historian Klaus Demus.

 

Abschied

(Ohio 2008)

Der Gingkobaum lässt seine Blätter fallen
an einem Tag
das Eichhorn holt die Nuss die dort
verborgen lag
in Shatzel Hall
sitzt der Rakoon unmutsvoll
unter der Bank
auf der die letzten Mohikaner
ihre Friedenspfeifen rauchten
einen langen Sommer lang
im tiefen Himmel hängt ein Vogellied
vorbei heißt seine Melodei
der Winter kommt
wir sehen uns nicht wieder
und nächsten Frühling
ist nichts mehr wie es war
nur Neues bringt das Jahr
es ist ein schönes Lied.

Parting
(Ohio 2008)

The gingko tree drops its leaves 

on a single day 
the squirrel retrieves the nut that 
lay hidden there 
in Shatzel Hall 
the raccoon sits chagrined 
beneath the bench 
where the last Mohicans 
smoked their peace pipes 
one long summer long 
deep in the sky hangs a birdsong 
a melody called past and gone 
winter is coming 
we will not meet again 
and next spring 
nothing will be as it was 
the year brings only newness 
that’s a lovely song 

Translated by Geoffrey C. Howes 

23. November – Paul Celans 100. Geburtstag

Der Originaltitel meines Artikels hieß ‚Tiefsee einer Seele‘ nach einem Zitat aus Celans erster Buchpublikation ‚Der Traum vom Traume‘. The original title of my article was “Tiefsee einer Seele” (Deep Sea of a Soul), after a quotation from Celan’s first book, “Der Traum vom Traume” (The Dream of the Dream).

November 23 –  Paul Celan’s 100th Birthday

Translation Geoffrey Howes

Paul Celan in Wien:
„Ich blieb nicht lange. Ich fand nicht, was ich zu finden gehofft hatte.“
Dennoch hat er in Wien eine unauslöschliche Spur hinterlassen.

Paul Celan in Vienna:
“I didn’t stay long. I didn’t find what I had hoped to find.”
Still, he left an indelible trace in Vienna. 

Zu seinem 100. Geburtstag in der Wochenendausgabe ‚ALBUM‘ des ‚Standard‘:
On the occasion of his hundredth birthday, in the weekend edition “ALBUM” in the “Standard”:

https://www.derstandard.at/story/2000121859228/paul-celan-verlust-der-heimat-trauer-um-die-eltern

Im Dezember 1947 überschritt Paul Celan illegal die österreichische Grenze. In December 1947, Paul Celan illegally crossed the Austrian border.

 

 

Der Glockenturm von Schallendorf nach dem 2. Weltkrieg. Aus der Ortschronik, Fotograf unbekannt. The bell tower of Schallendorf after World War II. From the town chronicle. Photographer unknown.

 

 

‚…und landete nachdem ich alle finster-erzitterten Fenster abgeklopft hatte – im allerletzten Gehöft dieses Dorfes – es hieß Schallendorf.’ “… and after knocking on every darkly trembling window, I ended up in the very last farmstead in that village. It was called Schallendorf.”
 

‚ANTSCHEL‘ IN GENF – ANTSCHEL IN GENEVA

Susanne Ayoub (Wien) präsentiert eine Auswahl aus ihrem dichterischen und filmischen Gesamtwerk und insbesondere den Film ‘Antschel’ (2020) über Paul Celan

Translation Geoffrey Howes

Susanne Ayoub (Vienna) presents a selection from her literary and cinematic oeuvre with emphasis on her film about Paul Celan, “Antschel” (2020)

Erster Teil: Der Film „Antschel“ (2020)
Collège Sismondi, Aula, Chemin Eugène-Rigot 3, 1202 Genève

Part One: The Film “Antschel” (2020)
Thursday, October 15, 2020, 7:30 p.m.
Collège Sismondi, Aula, Chemin Eugène-Rigot 3, 1202 Geneva

 

ANTSCHEL im LITERATURZENTRUM ALTE SCHMIEDE WIEN

MONTAG 21. SEPTEMBER 19UHR
PRÄSENTATION DES FILMS UND LESUNG KLAUS DEMUS

ALTE SCHMIEDE
Schönlaterngasse 9
1010 Wien

Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen. Link zum Online-Screening:
https://www.youtube.com/watch?v=WX8RTZAWfQA

ANTSCHEL
Länge 45 Minuten. Originalfassung deutsch.
Von Susanne Ayoub (Regie+Drehbuch+Kamera).
Mit Klaus Demus (Erzähler)
und Katharina Knap (Stimme).

45 Min. Original German Version.
By Susanne Ayoub (Director+Screenplay+Camera).
with Klaus Demus (narrator)
and Katharina Knap (spoken word).

Übersetzungen ins Englische und Französische, ins Ukrainische und Rumänische.
Translations exist in English, French, Ukrainian, and Romanian.

Paul Celan stammte aus der Bukowina, „der ehemaligen Habsburgerprovinz, die nun der Geschichtslosigkeit anheim gefallen ist“, wie er es ausdrückte. Geboren wurde er 1920 in Czernowitz in eine deutschsprachige jüdische Familie. Die Orte seiner Kindheit existierten nach dem Naziterror nicht mehr, seine Familie war ermordet, er selbst verfolgt und in einem Arbeitslager gefangenworden und nur durch Glück dem Tod entronnen.

Paul Celan was from the Bukovina, “the former Habsburg province that has now fallen victim to the loss of history,” as he put it. He was born in 1920 in Czernowitz (Chernivtsi) to a German-speaking Jewish family. The locales of his childhood no longer existed after the Nazi terror. His family was murdered, and he himself was persecuted and imprisoned in a work camp. He escaped death only by good fortune.

Passfoto Paul Celan
Paul Celan’s passport photo

„Antschel“ handelt von der Heimat in der Sprache, die Sprache, die für Paul Celan den einzigen Zufluchtort bedeutete.

“Antschel” deals with a homeland in language, the language that was Paul Celan’s only place of refuge.

„Erreichbar, nah und unverloren blieb inmitten der Verluste dies eine: die Sprache.“

“There was this one thing amidst the losses that remained attainable, nearby, not lost: language.”

Der Film ist ein „Landschaftsfilm“. Stadtansichten, Bilder der Vergangenheit, tauchen im Czernowitz der Gegenwart auf. Eine Fahrt nach Sadagora, wo Celans Mutter herkam, führt zur Synagoge und zum jüdischen Friedhof.
Celans Weg durch das Wien der Nachkriegszeit. Seine Identitätskarte als jüdischer Flüchtling.

The film is a “landscape film.” City views—pictures from the past—turn up again in present-day Czernowitz. A trip to Sadagora, where Celan’s mother was from, leads to the synagogue and the Jewish cemetery.
Celan’s path through postwar Vienna. His identity card as a Jewish refugee.

„Ich blieb nicht lange. Ich fand nicht, was ich zu finden gehofft hatte.“

“I didn’t stay long. I didn’t find what I had hoped to find.”

Susanne Ayoub mit Klaus Demus
Susanne Ayoub with Klaus Demus
Sie tranken die Augen der Sehenden leer – aus ‚Die Krüge‘
They drank dry the eyes of the seeing – from “The Jugs”

Ein Landschaftsfilm auch in anderer Weise, er interpretiert Sprachbilder von Celans Gedichten visuell.

It is a landscape film in another sense as well: it visually interprets linguistic images from Celan’s poems.

‚Denke an mich als an einen, den du brauchen willst, wie ich an Dich denke, Paul, mit ganzer Kraft. Dein Klaus.‘  “Think of me as someone you want to need, as I think of you, Paul, with all my might. – Yours, Klaus”

Der Erzähler des Films ist der heute 93-Jährige Klaus Demus. Er lernte Celan durch Ingeborg Bachmann in Wien kennen und blieb ein Leben lang mit ihm verbunden.

The narrator of the film is Klaus Demus, now 93 years old. He met Celan through Ingeborg Bachmann in Vienna and stayed connected to him for a lifetime.

Widmung für „Klaus, den Bruder“
Dedication to „Klaus , my brother.“

„Verstehen kann man Dichtung immer nur poetisch. Wer nach dem eigentlich Gemeinten fragt, der hat die Poesie nicht begriffen. Denn das eigentlich Gemeinte ist wahrscheinlich unsagbar.“

“The only way you can understand poetry is poetically. If you ask what it really means, you haven’t understood what poetry is. Because what it really means is probably ineffable.”

Le Pont Mirabeau

1970 nach Jahren schwerer psychischer Krisen ertränkte sich Paul Celan in der Seine.

In 1970, after years of serious mental crises, Paul Celan drowned himself in the Seine.
Translation Geoffrey Howes

MARIE. EIN FALL. im Deutschlandfunk

In der Reihe ‚Blue Crime‘ sendet Deutschlandfunk Köln

Samstag, 29.August 2020 um 0:05h

(plus 7 Tage zum Nachhören)

Presented by the German World Service Cologne as part of the series “Blue Crime”
on Saturday August 29 at 12:05 a.m. (available for 7 additional days)

 
 
MARIE. EIN FALL.
Von Susanne Ayoub
Mit Gerti Drassl, Stefano Bernardin, Markus Meyer, Wolfgang Hübsch, Andreas Patton und Ulli Maier
 
Regie: Eva Garthe
Produktion: ORF 2011
Länge: 52’21


MARIE. A Case.

By Susanne Ayoub
Featuring Gerti Drassl, Stefano Bernardin
Markus Meyer, Wolfgang Hübsch
Andreas Patton and Ulli Maier

Director: Eva Garthe
Production: ORF 2011
Length: 52’21”

Translation Geoffrey Howes

In ihrem Hörspiel „Marie. Ein Fall” erzählt Susanne Ayoub eine wahre Geschichte aus dem Jahr 1905, zitiert aus Originaldokumenten, Gerichtsakten, Gutachten, Zeitungsberichten und Briefen. Die Namen der handelnden Figuren sind, ebenso wie Maries Brief, der das Hörspiel umrahmt und durchzieht, fiktiv. Marie Lerch, die 21-jährige, wohlerzogene Tochter eines Bürgermeisters, hat ein heimliches Verhältnis mit dem windigen Kaufmannsgehilfen Wolf Hauser. Ihre Eltern jedoch drängen sie zur Verlobung mit dem angesehenen, wenn auch farblosen Referendar Neumann. Die abschreckende Ehe ihrer Eltern vor Augen, versucht Marie, einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden. Sie vergiftet Neumann mit Zyankali und schießt ihm, sicher ist sicher, mit einem entwendeten Revolver in den Mund. „Sie verfügt über eine weit über den Durchschnitt hinausgehende Bildung”, attestiert ihr der Anstaltsarzt in seinem Gutachten. Allerdings gebe die Angeklagte „Mangel an Scham- und Ehrgefühl zu erkennen und vertritt laxe Auffassungen über das Wesen der Gesetze”.

Dem Gericht tischt Marie Lerch Lügengeschichten auf, verstrickt sich in Widersprüche. Schließlich wird sie zum Tod durch die Guillotine verurteilt. Zu ihrer Hinrichtung strömen über tausend Zuschauer herbei.

In her audio drama “Marie. A Case,” Susanne Ayoub tells a true story from the year 1905, quoting from original documents, court records, testimony, press reports, and letters. The character’s names, like the letter from Marie that frames and runs through this audio drama, are fictional. Marie Lerch, the well brought-up twenty-one-year-old daughter of a mayor, has a secret relationship with the dubious merchant’s assistant Wolf Hauser. But her parents urge her to get engaged to the respected but lackluster law clerk Neumann. Seeing her parents’ marriage as a bad example, Marie tries to find a way out of her dilemma. She poisons Neumann with cyanide and—just to be doubly certain—shoots him in the mouth with a stolen revolver. In his expert report, the resident physician attests that “she possesses a far greater than average education.” However, the accused seems to “lack a sense of shame and honor, and embodies loose ideas about the nature of the law.” In court, Marie Lerch serves up fabricated stories and gets tangled up in contradictions. She is ultimately sentenced to death by guillotine. Over a thousand spectators flock to her execution.

Das Schafott wird vorbereitet Preparing the gallows

 

 

 

 

HEIMKEHR

Allein im Dunkel
Augen geschlossen
ein grauer Schein
sehe nicht
sehe doch
aus Grau die Gestalt
es ist eine Frau
sie hat den Mann verloren
sie hat den Sohn verloren
Schwestern und Brüder
Nachbarn und Freunde verloren
ich will fort
da naht er
hat keine Hände keine Beine
hat keine Füße keine Arme
keine Augen mehr
Ohren findet er nicht
so nah ist er
ich rieche
Fäulnis
kann nicht fort
der Dritte hat nur
eine Stimme ich
liege auf dem Rücken
sagt er
Hände gefaltet
auf der Brust
Hände
mit Blut besudelt
kehre ich heim
mit allen Ehren
bedeckt mit
Stoff der Heimat
der Fahne
ich will erwachen
es ist kein Traum

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.
In Arbeit.

AT WAR. Poetry by Susanne Ayoub.
In progress

Translation Geoffrey Howes

HOMECOMING
Alone in the dark
eyes shut
a gray glow
I don’t see
but I do see
the shape made of gray
it is a woman
she’s lost her husband
she’s lost her son
sisters and brothers
lost neighbors and friends
I want to get away
then he nears
he has no hands no legs
he has no feet no arms
no more eyes
he finds no ears
he is so near
I can smell
the rot
I cannot get away
the third one has only
one voice I’m
lying on my back
he says
hands folded
on his chest
hands
tainted with blood
I’m coming home
with all honors
shrouded in the stuff
of my homeland
of the flag
I want to wake up
it’s not a dream

MARIE.EIN FALL.

Hörspiel von Susanne Ayoub

Norddeutscher Rundfunk NDR
Samstag, 8. August 2020
21:05 – 22:00
(+ 7 Tage nachhören, bis 15.August)

MARIE. A Case.
An Audio Drama by Susanne Ayoub
North German Broadcasting Corporation (NDR)
Saturday, 8 August, 2020 9:05 pm – 10:00 pm (+ recording accessible for 7 days)

Translation Geoffrey Howes

https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/hoerspiel_kriminalhoerspiel/Hoerspiel-Marie-Ein-Fall,sendung1047334.html

Das Hörspiel erzählt eine wahre Kriminalgeschichte, zitiert aus Originaldokumenten, Gerichtsakt, Gutachten, Zeitungsberichten und Briefen.

Die Namen der handelnden Figuren sind, ebenso wie „Maries Brief“, der das Hörspiel umrahmt und durchzieht, fiktiv.

This audio drama tells a true crime story, quoting from original documents, court records, expert opinions, newspaper reports, and letters.
The names of the characters are fictitious, as is “Marie’s letter,” which frames and runs through the play.

Szene 14. Vor Gericht.

Vorsitzender
Sie haben sich doch in der Zwischenzeit wieder mit Hauser getroffen?

Marie
Ich sagte, ich sei gestürzt. Aber er glaubte mir nicht. Mein Vater fürchtete, er würde uns anzeigen.

Vorsitzender
Ihr Vater wusste also auch von der Abtreibung.

Marie
Ich hatte ihm gesagt, wenn ich den Referendar heiraten muss, töte ich mich. Mein Vater wollte mir helfen. Aber dann drohte Hauser, die Abtreibung publik zu machen. Ich besorgte mir einen Revolver, es war einer, der möglichst wenig Geräusch machte.

Vorsitzender
Woher kamen Sie an die Waffe? Das ist doch kein Kinderspiel.

Marie
Der Revolver hatte einem Selbstmörder gehört, mein Vater, der Bürgermeister war, hatte ihn aus dem Rathaus mitgebracht und in einem Kasten verwahrt. Diesen nahm ich an mich.

Vorsitzender
Sie töteten sich nicht damit, sondern brachten Ihren Geliebten mit Geld zum Schweigen.

Marie
Ja, er brauchte immer Geld, ich hatte schon genug davon, es immer von neuem zu beschaffen. Deshalb sagte ich ja, als der Referendar noch einmal um meine Hand fragte. Dann tat es mir aber wieder leid.

Scene 14. Courtroom.

Presiding Judge
But you did meet again with Hauser in the meantime?

Marie
I said I fell down. But he didn’t believe me. My father was afraid he’d report us to the police.

Presiding Judge
So your father also knew about the abortion?

Marie
I’d told him that if I have to marry the law clerk, I’ll kill myself. My father wanted to help me. But then Hauser threatened to make the abortion public. I acquired a revolver, one that would make as little noise as possible.

Presiding Judge
How did you get a hold of the weapon? That’s no piece of cake.

Marie
The revolver had belonged to a man who committed suicide. My father, who was the mayor, had brought it home from the town hall and put it away in a case, which I took.

Presiding Judge
You did not kill yourself with it, but used money to silence your boyfriend.

Marie
Yes, he always needed money, and I always had enough to provide it again and again. That’s why I said yes when the law clerk asked me for my hand once again. But then I was sorry I’d done it.

 

 

 

ANTSCHEL Film in Arbeit – A film in progress 3

Klaus Demus, der Freund Paul Celans seit Jugendtagen und selbst Dichter:

Klaus Demus, Paul Celan’s friend since youth, and himself a poet:

Verstehen kann man Dichtung immer nur poetisch. Wer nach dem eigentlich Gemeinten fragt, der hat die Poesie nicht begriffen. Denn das eigentlich Gemeinte ist wahrscheinlich unsagbar.

“The only way you can understand poetry is poetically. If you ask what it really means, you haven’t understood what poetry is. Because what it really means is probably ineffable.”

Zitat aus einem Brief Paul Celans:“Gedichte das sind auch Geschenke – Geschenke an die Aufmerksamen.“
A quotation from a letter of Paul Celan’s: “Poems are alos gifts—gifts to those who are paying attention.”
 

ANTSCHEL Film in Arbeit – A film in progress

Der Erzähler des Films ist Paul Celans Jugendfreund Klaus Demus. Die beiden jungen Dichter lernten sich 1948 in Wien kennen.

The film’s narrator is Paul Celan’s friend from youth, Klaus Demus. The two young poets met in Vienna in 1948.

Passfoto Paul Celan

Klaus Demus im Interview – Klaus Demus in an interview:

Mein Beruf war Kunsthistoriker, am KHM. Ich habe Bilder bestimmt, die ohne Namen waren im Depot, gesammelt waren durch Jahrhunderte, und hab ungefähr fünfzig Künstler identifiziert. Und hab alles Katalogmäßige über die Bilder herausgebracht und in Katalogen publiziert.

I was an art historian by profession, at the Kunsthistorisches Museum. I identified pictures that were in storage without titles, collected over centuries, and I named over fifty artists. And I found out everything about the paintings that was needed for the catalogs I published.

Ayoub mit Klaus Demus beim Interview Ayoub interviewing Klaus Demus

Es war die zweite Leidenschaft. Ich bin kein Künstler. Hab mich für bildende Kunst interessiert, besonders für die Kunst meiner Gegenwart und hab die Dichterei eine Zeitlang nur als Leidenschaft benützt, angesehen und erst später eine Aufgabe darin erblickt. In dieser Phase des Bewusstwerdens meiner eigentlichen Existenz bin ich Paul Celan begegnet.

That was my second passion. I am not an artist. I was interested in visual arts, especially the art of my own era, and for a time I looked at and pursued poetry merely as an amateur. Only later did I recognize it as a calling. In that phase of awareness of my actual existence, I met Paul Celan.

Translation Geoffrey Howes

 

MAUTHAUSEN GEDENKEN 75 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers – REMEMBERING MAUTHAUSEN: The Concentration Camp was liberated 75 years ago

 


SONNTAG 10. MAI 2020
ab 9:20 Uhr

Das Konzentrationslager Mauthausen
Eine Dokumentation in vier Teilen über die Geschichte des größten Konzentrationslagers in Österreich

mit Ausschnitten aus meinem Film

ES WAR EINMAL IN MAUTHAUSEN

https://tv.orf.at/orf3/stories/2911375/


SUNDAY MAY 10, 2020 starting at 9:20 a.m.
The Mauthausen Concentration Camp
A documentation in four parts on the history of the largest concentration camp in Austria

with excerpts from my film
ONCE UPON A TIME IN MAUTHAUSEN

Translation Geoffrey Howes

 

 

 

 

ES IST ZEIT, DASS ES ZEIT IST- zum 50. Todestag von Paul Celan

Am 19. April 1970, verließ Paul Celan seine Wohnung in der Avenue Émile Zola, nahe der Seinebrücke Pont Mirabeau, wo er die letzten zwei Jahre allein gewohnt hatte, um nicht mehr zurückzukommen.

 

 

 

„ES IST ZEIT, DASS ES ZEIT IST“ Susanne Ayoub über Paul Celan

zum 50. Todestag
Der Standard/ ALBUM 18./19. April 2020

 

BROT UND ROSEN von Susanne Ayoub – BREAD AND ROSES by Susanne Ayoub

 

 

ORF Radio – Ö1 in der Reihe „HÖRBILDER“ Samstag, 18. April 2020 9:05 Uhr (+ 7 Tage zum Nachhören auf https://oe1.orf.at)

ORF Radio – Ö1 in the series “HÖRBILDER” (Audio Images), Saturday April 18, 2020, 9:05 a.m. (available for 7 additional days at https://oe1.orf.at)

mit Gerti Drassl, Silvia Meisterle, Johanna Tomek, Karl Menrad, Wolfgang Rupert Muhr, Klaus Uhlich, Aimie Rehburg, sowie in Gastrollen Markus Hering und Floran Teichtmeister Regie: Susanne Ayoub Ton: Robert Pavlecka Redaktion: Elisabeth Stratka

with Gerti Drassl, Silvia Meisterle, Johanna Tomek, Karl Menrad, Wolfgang Rupert Muhr, Klaus Uhlich, Aimie Rehburg, and guest appearances by Markus Hering and Floran Teichtmeister. Directed by Susanne Ayoub. Sound by Robert Pavlecka. Edited by Elisabeth Stratka.

https://oe1.orf.at/programm/20200418/595317/Pionierinnen-Adelheid-Popp-und-Rosa-Mayreder

 

1919: Vor hundert und einem Jahr gingen die Österreicherinnen zum ersten Mal wählen. Der Weg dorthin war lang und steinig. Zwei der unbeirrbaren Verfechterinnen des Frauenwahlrechts porträtiert Susanne Ayoub in ihrem Hörbild „Brot und Rosen“: Die bürgerliche Schriftstellerin Rosa Mayreder kämpfte um Bildung und gesellschaftliche Anerkennung der Frau; die sozialdemokratische Politikerin Adelheid Popp vertrat die Anliegen der Arbeiterinnen, vor allem die bis heute nicht erreichte Forderung:  Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.    1919: One hundred and one years ago, Austrian women could vote for the first time. The path leading there had been long and rough. Susanne Ayoub presents portraits of two of the steadfast champions of a woman’s right to vote in her audio piece “Bread and Roses”: the middle-class writer Rosa Mayreder fought for the education and social recognition of women; the Social Democratic politician Adelheid Popp represented the interests of working women, especially the demand that to this day has not been met: equal pay for equal work.

Translation Geoffrey Howes

 

ZWEI MAUTHAUSEN FILME VON SUSANNE AYOUB – Once Upon a Time in Mauthausen

FREITAG , 28.02.2020 19:00 Uhr

URANIA FILM-SOIREE

in der VHS Wiener Urania, Dachsaal
ACHTUNG ÄNDERUNG: FILMVORFÜHRUNG IM MITTLEREN SAAL DER URANIA
 

ES WAR EINMAL IN MAUTHAUSEN. 60 Minuten. Trio Art Team Produktion 2010
in Coop with United Alien TV 2010/2012. Uraufführung Jüdisches Filmfestival Wien 2011.
TV-Premiere 2015

Wie lebt es sich in Mauthausen?
Autorin und Regisseurin Susanne Ayoub hat sich mit den Menschen in Mauthausen befasst: Wie gehen sie mit der Vergangenheit um? Ein beschauliches oberösterreichisches Mauthausen-GemaeldeStädchen, das mit seiner barocken Uferzeile fast idyllisch wirkt: Mauthausen. Im kollektiven Gedächtnis wird der Ort aber vor allem mit dem NS-Regime und dem Grauen im Konzentrationslager verbunden.

(zitiert aus Zeitung Der Standard, Wien, 18.11.2011)

ONCE UPON A TIME IN MAUTHAUSEN. 60‘. A Trio Art Team Production 2010
in Coop with United Alien TV 2010/2012. Premiere Jewish Film Festival Vienna 2012

How does one live in Mauthausen nowadays?

Writer and Director Susanne Ayoub has talked to the people in Mauthausen? How do the handle the past of this place.

Mauthausen, a contemplative little town in Upper Austria with Mauthausen-Hausfassadean baroque riverside that gives a quite idyllic impression. But in our collective memory this place is mainly connected with the NS-regime and the terror oft he concentration camp.

(quotation from the newspaper The Standard, Vienna, 11/18/2011

 

reh_mit_ohren_mauthausen

MAI IN MAUTHAUSEN. Kurzfilm, 14 MINUTEN. Trio Art Team Produktion 2008.

Schauplatz ist das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen. Drinnen in der Gedenkstätte wird eine Ausstellung eröffnet. Es gibt Reden, ein Buffet und Getränke. Draußen liegt das einsame Lager. Durch die Dunkelheit schreitet der Geist des Mittagsengels.

Das Gedicht „L’Ange de Midi“, das Jean Cayrol als Häftling in Gusen, Außenlager von Mauthausen, schrieb, umrahmt und begleitet den Film.

Er stellt die Frage, wie der Umgang mit Erinnerung sein soll, sein kann? Die Bilder, die den Mittagsengel auf dem Weg durch das Lager begleiten, vermitteln mehr als Worte den Schrecken, der nicht verjährt.

MAY IN MAUTHAUSEN. Short Film, 14 Minutes. A Trio Art Team Production 2008.

The scene of the film is in the former concentration camp Mauthausen. Inside the memorial museum at Mauthausen an opening of a new exhibition is taking place. There are speeches, a buffet and wine. Outside the museum lies the abandoned camp. The spirit of the ‘angel of noon’ wanders through this darkness.

The poem The Angel of Noon, which was written by Jean Cayrol while he was imprisoned in Mauthausen, accompanies the film.May in Mauthausen poses the question of how to remember, how commemoration is possible.

The images, which accompany the angel of noon on his meanderings through the camp, convey, more than his words can, the horror, which does not go away.

 

SCHLAFLOS – Sleepless

Mein Engel wachst du
Mein Engel wachst du über mich
lausche ins Dunkel
kein Atem
nur
Angst
ich
die schwere Stunde vor
der Dämmerung
Gespenstervergangenheit
Rache Vegeltung
schwarze Gedanken im Reigen
Mein Engel hilfst du mirhinüber
schläfst du
bin ich verloren
schützt mich dein Flügel
find ich den Morgen
finde ins Licht

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.
In Arbeit.

My angel if you watch
My angel if you watch over me
I’ll listen in the dark
no breath
just
fear
I
that heavy hour
before twilight
ghostly yesterdays
revenge retribution
black thoughts in a round dance
My angel you help me get beyond
if you sleep
I am lost
if your wing protects me
I will find morning
find my way to the light

IN WAR. A Poetic Cycle by Susanne Ayoub.
In progress.

Translation Geoffrey Howes

 

IM KRIEG: HAMOUKAR*

HAMOUKAR*. Das Morgengrauen. – The Dawn.


Da unten am Fluss
grünt Frische
alles was wächst
schwimmen die Fische
nahe zum Ufer
abends das Wild
am Waldesrand steht
die da unten
wie leben sie gut

Down by the river
freshness greens
all that grows
the fish swim
close to the bank
evenings the deer
stand at forest’s edge
those down there
how well they live

mit Wasser und Wiese
Sonne und Wald
uns bleiben bloß
Dürre
und Kälte und Stein
Doch lässt sich
aus dem Unrecht
eine Waffe schmieden scharf

with water and meadow
sun and woods
all that’s left for us
is drought
and cold and stone
Yet from injustice
a sharp weapon
can be forged

das Tal beginnt am Berg
zu denen da unten
werden wir kommen
nehmen das Licht und die Wärme
die satten Magen
die Zufriedenheit
nehmen den Frieden
den sie nicht mit uns geteilt
keiner wird ihn besitzen

the valley begins at the mountain
we will join
those down there
and take the light and warmth
the full stomachs
the contentment
we’ll take the peace
they didn’t share with us
no one will possess it 

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.
In Arbeit.

* Vor 5500 Jahren, im ersten bekannten Krieg der Menschheit, wurde die Stadt Hamoukar nahe der heutigen irakisch-syrischen Grenze ausgelöscht.

IN WAR. A poetic cycle by Susanne Ayoub.
In progress.

*5500 years ago, during the first known war of humankind, the city of Hamoukar, near the present-day border of Iraq and Syria, was obliterated.

Down by the river
freshness greens
all that grows
the fish swim
close to the bank
evenings the deer

stand at forest’s edge
those down there
how well they live

with water and meadow
sun and woods
all that’s left for us
is drought
and cold and stone
Yet from injustice
a sharp weapon
can be forged

the valley begins at the mountain
we will join
those down there
and take the light and warmth
the full stomachs
the contentment
we’ll take the peace
they didn’t share with us
no one will possess it 

 

Der Caravaggio-Krimi in der ALTEN SCHMIEDE

Donnerstag, 12. Dezember
19 Uhr

Literaturzentrum Alte Schmiede
Schönlaterngasse 9
1010 Wien

mit Susanne Ayoub, Schriftstellerin, Regisseurin und Filmemacherin
und Stefan Weppelmann, Kunsthistoriker, Direktor der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien
Moderation: Andreas Jungwirth

„Der Caravaggio-Krimi“  von Susanne Ayoub beginnt in einer Gewitternacht in Palermo im Oktober 1969: Aus dem Oratorio di San Lorenzo verschwindet das Altarbild, eine Darstellung der Geburt Christi, gemalt von Caravaggio.

Der gestohlene Caravaggio: La Natività

Dramatisch wie das Leben des genialen Malers, den sein Temperament zum Mörder macht, ist auch die Suche nach dem berühmten Gemälde. Doch auch fünfzig Jahre und unzählige Spuren, falsche Geständnisse und schaurige Legenden später bleibt der Diebstahl ungeklärt. Sicher ist nur eines: Es war die Mafia.

Stefan Weppelmann – Susanne Ayoub – Andreas Jungwirth

Weppelmann: „Es gibt keinen absoluten Schutz vor Kunstdiebstahl – nur das Depot.“

Im Stück Alter ego der Autorin: Schauspielerin Katharina Knap

Die radiophone Werkstatt der Alten Schmiede stellt das Hörstück vor, anschließende Diskussion.

 

DER CARAVAGGIO-KRIMI ein Hörstück von Susanne Ayoub

 

Wiener Funkhaus Treppe

Erstsendung
Samstag, 12. Oktober 2019 Ö1
„Hörbilder“  9:05 – 10:00 Uhr
https://oe1.orf.at/programm/20191012/573983/Michelangelo-Caravaggio-Der-beruehmteste-Kunstraub-der-Welt
plus 7 Tage online zum Nachhören

Bacchus von Michelangelo Merisi da Caravaggio

und
Samstag, 19. Oktober WDR 3
„Kulturfeature“  15:04 – 16:00 Uhr
https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-kulturfeature/caravaggio-102.html
Die  Produktion steht nach der Sendung in WDR 3 bis zum 18. 10. 2020 zum Nachhören und Download zur Verfügung.

mit
Michael Dangl, Markus Hering, Sarah Jung, Katharina Knap, Karl Menrad und Raphael Sas . Dank an Maria Teresa Galluzzo und Giuseppe Ricciardo. Regie: Susanne Ayoub – Technik: Robert Pavlecka und Anna Kuncio – Redaktion: Elisabeth Stratka

Eine Produktion des ORF mit dem WDR 2019

Ein Engel stürzt vom Himmel. Das Baby liegt auf dem nackten Boden. Vor ihm sitzt seine Mutter. Sie wirkt schwach, ermattet, in ihr Schicksal ergeben. Um sie herum stehen die Männer. Alle blicken auf das Kind, selbst der Ochse drängt sich vor. Nur der Mann an ihrer Seite sieht es nicht an, er wendet sich um, fragend?

Der gestohlene Caravaggio: La Natività

Die Frau ist jung, der Mann an ihrer Seite wirkt viel älter, sein Haar ist fast weiß. Oder liegt es am Licht, das von oben auf ihn fällt? Caravaggios berühmtes Licht. Er brachte dieses Strahlen in die Malerei. La Luce del Vero, das Licht der Wahrheit.

Caravaggio porträtierte sich als enthaupteter Goliath

„Der Caravaggio-Krimi“ beginnt in einer Gewitternacht in Palermo im Oktober 1969: Aus dem Oratorio di San Lorenzo verschwindet das Altarbild, eine Darstellung der Geburt Christi, gemalt von Caravaggio. Wie seine berühmte Chiaroscuro Technik in der Malerei war auch Caravaggios Leben von Licht und Schatten bestimmt. So passt der dreiste Kunstdiebstahl zu der dramatischen Vita des Künstlers.

Ayoubs Stück verknüpft die Geschichte des Diebstahls und die anschließende intensive und zum Teil dramatische Spurensuche mit Szenen aus dem Leben Caravaggios, seinen Jahre auf der Flucht als vom pästlichen Bann verfolgter Mörder, bis er schließlich auf Sizilien kurz vor seinem Tod eines seiner bewegendsten Bilder malt: die Natività.

Fontana Pretoria

Fünfzig Jahre ermittelt Interpol. Vergeblich. Das Caravaggio-Gemälde taucht nie wieder auf. Ist es zerschnitten und ins Ausland gebracht, in einem Schweinestall versteckt und zerstört worden?

Fontana Pretoria

Hängt es im Wohnzimmer eines heimlichen Kunstliebhabers? Wurde es einem Mafiaboss ins Grab gelegt? Nur eines, so die Sizilianerin und Mafiaexpertin MariaTeresa Galluzzo, die durch das Stück führt, ist gewiss: Den Diebstahl hat die Mafia organisiert, niemand sonst hätte es gewagt und so perfekt durchführen können.

 

 

 

Websites zum Caravggio-Krimi

ORF:
Michelangelo Caravaggio – Der berühmteste Kunstraub der Welt
WDR:
Kulturfeature – Caravaggio

 

IRAQI SAGA – Ausschnitt drei

Wars schwieriger für ihn
als für uns?
Ich weiß die Antwort
nicht
Er nahm es schwer
Ben war ein Mann

Doch
kein Mann da der zeigte
was Mannsein ist
sein Onkel
der Gastwirt der Fleischer
war kein Vorbild
nahm gar nicht wahr
den Kleinen

Poetry Reading Gerard Manley Hopkins Festival Newbridge Ireland

Ayoub explaining her Baghdad Project

Was it harder for him
than for us?
I don’t know
the answer
He took it hard
Ben was a man

But
there was no man to show
what manhood is
his uncle
the landlord the butcher
was no guide
he didn’t even notice
the little guy

Translation Geoffrey Howes

 

Iraqi Saga, Ausschnitt drei
IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.        
In Arbeit.

Iraqi Saga, Part three
AT WAR. Poetry by Susanne Ayoub.
In progress

IRAQI SAGA Beginn + IRAQI SAGA Fortsetzung: siehe Archiv

 

IRAQI SAGA – die nächsten Verse / the next lines

 

Sie servierte im Gasthaus
Wein und Bier
und Schweinebraten
Schwein gab es jeden Tag
gebraten und gebacken und gekocht
Schwein Schwein
Schwein

Ben erinnert sich nicht
er war zu klein
doch auch er wusste
weil sie es wiederholte jeden Tag
Schwein Schwein
Schwein

Es gab nichts anderes
Seid froh dass ihr zu essen habt
sprach die Cousine
seid dankbar
Schwein
Schwein
Schwein

At the inn she served
wine and beer
and roast pork
there was pork every day
roasted andbreaded and boiled
pork pork
pork

Ben can’t remember
he was too small
but even he knew this
since she repeated it every day
pork pork
pork

There was nothing else
be glad you have something to eat
her cousin said
be grateful
pork
pork
pork

Translation Geoffrey Howes

Fortsetzung Iraqi Saga
IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.        
In Arbeit.

Next lines  of Iraqi Saga
AT WAR. Poetry by Susanne Ayoub.
In progress

 

 

DIE IRAQI SAGA BEGINNT

IRAQI SAGA – Wir kamen aus Mossul

Meine Mutter so jung
mit zwei Kindern allein
mein Bruder Ben noch ein Baby
zu ihrer Cousine
die ein Gasthaus führte
mit ihrem Mann
in einer kleinen Stadt

Meine Mutter und ihre Mutter
ihr Vater und ihre Geschwister
sie waren Musiker
damals in Mossul
von ihnen allen lebten nur mehr

Wir
Meine Mutter die Sängerin
ihre Tochter die Trommlerin
und Benny, der Kleine

IRAQI SAGA – We came from Mosul

My mother so young
alone with two children
my brother Ben still a baby
came to her cousin
who ran an inn
with her husband
in a small town

My mother and her mother
her father and her siblings
they were musicians
back then in Mosul
out of all of them only
we were

Still alive
My mother the singer
her daughter the drummer
and Benny, the little boy

Translation Geoffrey Howes

Anfangsverse aus Iraqi Saga
IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub.        
In Arbeit.

First verses out of Iraqi Saga
AT WAR. Poetry by Susanne Ayoub.
In progress

 

 

CAFÉ PRÜCKEL: LESUNG AUS „DIE FASSADE“

Donnerstag, 4. Juli 2019
20 UHR
CAFÉ PRÜCKEL
Stubenring 4
1010 Wien

 

Das Haus vor ihr war ebenerdig, mit drei hohen Schornsteinen, aus denen Rauch aufstieg. Sie ging näher, bis sie den Schriftzug auf der Fassade lesen konnte: Bäckerei Josef Lang. Eingang gleich um die Ecke. Der gemalte Finger darunter zeigte die Richtung an. Gegründet 1830.

Die Tür der Bäckerei öffnete sich. Ein hoch gewachsener Mann kam heraus und wandte sich nach einem raschen Blick zu ihr herüber wieder ab. Sie wollte mit ihm sprechen, aber sie brachte keinen Ton hervor. Ein neuerlicher Windstoß traf sie von hinten und trieb die Nebelschwaden vor sich her. Der Mann verschwand im wallenden Weiß. Sie lief über die Straße und weiter, bis sie weit vor sich seinen schwarzen Mantel entdeckte. Den Kopf vorgebeugt, strebte er davon. Nur ein paar Schritte trennten sie noch von ihrem Haus, da fiel ihr Blick auf einen leuchtend roten Fleck, dicht neben der Gehsteigkante. Sie bückte sich und fand die verlorene Spielkarte. Die Herzdame war in Gesellschaft des Pikbuben.
Sie rief ihm nach. Diesmal war ihre Stimme klar, aber sie ging unter im Lärm des Fahrzeuges, das die Straße passierte. Metallbespannte Räder holperten über das alte Kopfsteinpflaster. Sie holte den Schlüssel aus ihrer Manteltasche und wollte das Haustor aufsperren. Sie stieß auf rauhen Stein. Mit beiden Händen tastete sie die Mauer entlang. Da war keine Tür. Da war kein Haus.

 

Im Rahmen der Podium-Sommerlesereihe Ferne Spiegel – Literatur und Geschichte liest Susanne Ayoub aus der Novelle „Die Fassade“. Der Text ist eine Weiterentwicklung ihres Beitrags in dem künstlerischen Architektur-Wörterbuch „Sprache der Straße“ (hg Mark Gilbert, Hans Hinterholzer, Wolfgang Niederwieser. Verlag Sonderzahl 2005)

 

KRIEG IST – War is

 

Bilderstürmer

Bücherwurm

Moviestar in

Cinemascope

 

Fleischverzehrer

Beinauslöser

Leber Niere Milz und

Lunge

Nichts verschmäht er

 

Eiserner Vorhang der Erinnerung

Stempelfarbe an den Händen

am Wüstengrund im Meeressand

auf Schiffen ohne Hafen

 

 

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub. In Arbeit.


IN WAR. Poetry by Susanne Ayoub.
In progress

Translation Geoffrey Howes

War is

an iconoclast
a bookworm
a movie star in
Cinemascope

a carnivore
a bone stripper
liver kidney spleen and
lung
He snubs nothing

Iron Curtain of memory
ink stamped on hands
on desert floors in ocean sands
aboard ships with no harbor

 

 

FRAUEN VOR DER WAHL

Give Me Liberty Or Give me Death *


BUCHHANDLUNG THALIA

Landstraße Hauptstraße 2A, 1030 Wien

SAMSTAG 16. MÄRZ 2019, 15 UHR
Ausgehend von ihrem Hörstück „Brot und Rosen“ (ORF 2019) gibt Susanne Ayoub einen Ausblick auf die Anfänge der Frauenbewegung in Europa und spannt einen Bogen von der französischen bis zur russischen Revolution. Sie zitiert und liest aus den Schriften von Revolutionärinnen, Suffragetten und Kämpferinnen gegen sexuelle Doppelmoral.

Rosa Mayreder

Rosa Mayreder 1878-1938
Schriftstellerin
Durch die ganze Geschichte menschlicher Entwicklung erscheint das Weib in einem seltsamen Zwielicht: bald als ein übermenschliches, bald als ein untermenschliches Wesen, halb göttlich oder halb teuflisch, als Prophetin und Sibylle mit wundertätigen Eigenschaften ausgestattet oder als Hexe und Zauberin von dämonischen Kräften besessen. Unterdrückung bis zur Sklaverei und Verherrlichung bis zur Anbetung.

Ottilie Baader 1847-1925
Heimarbeiterin Sozialdemokratin
Beim Arbeiten stand eine kleine Uhr vor mir und es wurde sorgfältig aufgepasst, dass ein Dutzend Krägen nicht länger dauerte wie das andere, und nichts konnte einem mehr Freude machen, als wenn man ein paar Minuten sparen konnte. Und die Jahre vergingen, ohne dass man merkte, dass man jung war und ohne dass das Leben einem etwas gegeben hätte.

Olympe de Gouges

Olympe de Gouges
Dichterin und Kämpferin in der Französischen Revolution1748-1793

Absonderlich, verblendet, wissenschaftlich aufgeblasen und degeneriert will der Mann in diesem Jahrhundert der Aufklärung und des Scharfsinns in gröbster Unwissenheit als Despot über ein Geschlecht befehlen, das alle intellektuellen Fähigkeiten besitzt.

 

Suffragette Lady Florence Norman 1916

Mary Wollstonecraft 1759-1797
Schriftstellerin
Wie sehr beleidigen uns diejenigen, die uns dazu anleiten, dass wir uns selbst zu sanften Haustieren machen!

Zwangernährung englischer Suffragetten im Gefängnis

Alexandra Michailowna Kollontai

Alexandra Kollontai 1872-1952
Volkskommissarin während der Oktoberrevolution, erste Ministerin, später erste Diplomatin der Sowjetunion
Weil sie einsam sind, neigen die Menschen in raubtierhafter und ungesunder Weise dazu, sich Illusionen darüber zu machen, beim anderen Geschlecht einen Seelengefährten zu finden. Sie sehen den schlauen Eros als die einzige Macht, die das Düster der Einsamkeit, und sei es nur für eine Weile, verscheuchen kann.

Helene Stöcker 1869-1943
Sexualethikerin

Wir erinnern hier nur an den Satz: „Der Vater ist mit seinem unehelichen Kinde nicht verwandt.“ Wer hat diesen ungeheuren Hohn auf alle natürlichen, ehrenhaften Gefühle nur erdacht?

 

*) Demonstration der Suffragetten London 1910

 

Lesung Buchhandlung Thalia Landstraße. Foto Johanna Grabner

Über die russische Revolution, freie Liebe anstelle des bourgeoisen allumfassenden Eheideals. Foto Johanna Grabner.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

BROT UND ROSEN

Das neue Hörstück von Susanne Ayoub zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht

Erstsendung ORF Radio – Ö1 in der Reihe „HÖRBILDER“
Samstag, 16. Februar 2019 9:05 Uhr
(+ 7 Tage zum Nachhören auf https://oe1.orf.at)

mit Gerti Drassl, Silvia Meisterle, Johanna Tomek, Karl Menrad, Wolfgang Rupert Muhr, Klaus Uhlich, Aimie Rehburg, sowie in Gastrollen Markus Hering und Floran Teichtmeister
Regie: Susanne Ayoub Ton: Robert Pavlecka Redaktion: Elisabeth Stratka

 

 

Vor hundert Jahren gingen die Österreicherinnen zum ersten Mal wählen. Der Weg dorthin war lang und steinig.
Zwei der unbeirrbaren Verfechterinnen des Frauenwahlrechts porträtiert Susanne Ayoub in ihrem Hörbild „Brot und Rosen“: Die bürgerliche Schriftstellerin Rosa Mayreder kämpfte um Bildung und gesellschaftliche Anerkennung der Frau; die sozialdemokratische Politikerin Adelheid Popp vertrat die Anliegen der Arbeiterinnen, vor allem die bis heute nicht erreichte Forderung:  Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

https://oe1.orf.at/artikel/654800

 

HANNAH – Film nach einem Drehbuch von Susanne Ayoub

Immer noch spannend.
Und leider genauso aktuell wie zur Entstehungszeit:

8. Februar 2019 20:15
WH 10. Februar 2019 14:45
ORF III

HANNAH (1996)

Mit Elfi Eschke und August Zirner

Buch Susanne Ayoub

Regie Reinhard Schwabenitzky

Hannah, Werbemanagerin, verliebt sich in ihren Chef und ahnt nicht, dass sie sich dadurch in tödliche Gefahr begibt. Denn seine Spielzeugfirma erzeugt mehr als nur Puppen.

 

Leseperformance Brot und Rosen

17. DEZEMBER 2018 18h

Arbeiterkammer Wien -Bibliothek
Prinz Eugen-Straße 20-22
1040 Wien

Am 18. Dezember ist es genau hundert Jahre her, dass die Wahlordnung zur konstituierenden

Nationalversammlung mit dem allgemeinen Frauenwahlrecht  beschlossen wurde. Ein Meilenstein für die Gleichstellung von Frauen, der nur durch lange Jahrzehnte des entschlossenen Forderns und Kämpfens vieler Frauen erreicht werden konnte.

Rosa Mayreder auf dem 500 Schilling-Schein 1997

Stellvertretend für Viele porträtiert Susanne Ayoub in ihrem Stück „Brot und Rosen“ zwei wichtige Vertreterinnen der österreichischen Frauenbewegung: die bürgerliche Schriftstellerin Rosa Mayreder, die sich für Bildung und gesellschaftliche Anerkennung der Frauen einsetzte sowie die sozialdemokratische Politikerin Adelheid Popp, die Anliegen der Arbeiterinnen vertrat, vor allem die bis heute nicht erreichte Forderung: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Das Stück beschreibt die sehr unterschiedlichen Schicksale der beiden Frauen, ihr gesellschaftliches und politisches Umfeld.

Die Bedeutung des Wahlrechts wird im Podiumsgespräch mit der Historikerin Johanna Gehmacher und dem Migrationsforscher Bernhard Perchinig im Anschluss an die Aufführung des Stückes in den Blick genommen: Johanna Gehmacher beleuchtet die historische Bedeutung der Einführung des Frauenwahlrechts. Bernhard Perchinig richtet den Blick auf jene, die heute kein Wahlrecht haben. Wen betrifft es und was bedeutet das für zugewanderte Menschen mit besonderem Fokus auf Frauen?

Mitwirkende der Veranstaltung:

Susanne Ayoub, geboren 1956 in Baghdad, ist Autorin und Regisseurin.

Johanna ​Gehmacher​, Historikerin.

Bernhard Perchinig, Politikwissenschafter.

Maren Rahmann, Sängerin, Performerin, Musikerin.

Johanna Tomek, Schauspielerin, langjährige Theaterprinzipalin und Radiostimme, lebt in Burgenland und in Wien. SIE SPRINGT FÜR DIE AM 6. DEZEMBER VERSTORBENE DORIS MAYER EIN.

 

 

STRAND. BLICKE

MITTWOCH 12. DEZEMBER 19:30 UHR

THEATER DELPHIN
Blumauergasse 24
1020 Wien

Im Rahmen von Litera-Tour 2018 liest Susanne Ayoub Ausschnitte aus „Blicke“, Dialoge entstanden in Assoziation zu Dieter Kleinpeters Bilderzyklus „strand:identitäten“

Dieter Kleinpeter, ’strand:identitäten‘

LITERA-TOUR 2018

von und mit

Peter Ahorner, Susanne Ayoub, Manfred Chobot, Christine Huber, 

Katharina Köller, Erwin Leder, Christina Vivenz

Musik: Cool Jazz

Gestaltung: Erwin Leder

 

 

Millionen Barrel Öl *

Mit dem Bus durch Baghdad

über den Menschen

den Dingen

Besucher

die das Elend filmen

eine Delegation

wohlgenährt und gutgekleidet

mit Transparent

Gesinnung

ein wenig

Courage

erfuhren viel

erreichten nichts

und was sie zu berichten hatten

glaubte man nicht

wohin sie zurückkehrten

es passte nicht

die Stimmung stand

auf Krieg

ein Unrecht

später wussten es alle

 

* Millionen Barrel Öl: Plakattext einer Demo im Juli 2018 im ölreichen, bitter armen Süden des Irak: „2,5 Millionen Barrel täglich mal 70 US-Dollar = 0. Sorry, Pythagoras, wir sind in Basra.“

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub. In Arbeit.

 

NOUR AL AIN. Das Liebeslied des Kriegers – Nour Al Ain. The Love Song of the Warrior

 

 

Wenn du durstig bist

trinke von meinen Tränen

wenn du hungrig bist

iss von meinem Fleisch

ich gebe dir mein Wasser

und mein Brot

ich gebe dir mein Blut

was ich bin gehört dir

allein

nimm es

mein Augenlicht

mein Leben

 

IM KRIEG. Gedichtzyklus von Susanne Ayoub. In Arbeit.

AT WAR. Poetry by Susanne Ayoub.
In progress

Translation Geoffrey Howes

Nour Al Ain. The Love Song of the Warrior

If you are thirsty
drink of my tears
if you are hungry
eat of my flesh
I will give you my water
and my bread
what I am belongs to you
alone
take it
my eyesight
my life

 

BROT UND ROSEN STÜCK ZU 100 JAHRE WAHLRECHT IN ÖSTERREICH

Das Weib: Übermenschlich? Untermenschlich? Halb göttlich oder halb teuflisch? Prophetin? Hexe und Zauberin? Unterdrückung bis zur Sklaverei und Verherrlichung bis zur Anbetung.“ (Rosa Mayreder)

MONTAG, 12. NOVEMBER 19 UHR

 

 

THEATER L.E.O.
Ungargasse 18
1030 Wien

 

BROT UND ROSEN
Der lange Marsch zum Frauenwahlrecht
und dessen unbeirrbare Verfechterinnen Rosa Mayreder und Adelheid Popp

von Susanne Ayoub
aus Originalzitaten montiert und szenisch gestaltet

Leseperformance
mit
Doris Mayer als Rosa Mayreder
Susanne Ayoub als Adelheid Popp
Musikerin Maren Rahmann

 

10. DIALOGFORUM MAUTHAUSEN
mit zwei Filmen von Susanne Ayoub

„Holocaust in Film und Neuen Medien“
17. bis 18. September 2018

17. September 16:15 – 17:15 Uhr

Susanne Ayoubs Filme „Mai in Mauthausen“ (2008) und „Es war einmal in Mauthausen“ (2010/2012) werden präsentiert und diskutiert.

 

FILM UND TALK

Samstag, 3. März 2018 10 Uhr

THEATER LEO  Ungargasse 18 1030 Wien

Anlässlich des Weltfrauentages und 100 Jahre Frauenwahlrecht zeigen die Frauen Landstraße den Spielfilm „Göttliche Ordnung“ (CH 2017) über die Einführung des Frauenwahlrechts in der Schweiz im Jahr 1971

 

Einstiegstalk

Susanne Ayoub + Barbara  Marx

Moderation Saya Ahmad

 

Frauen entscheiden. Frauen mischen mit. Frauen gestalten. Wir Frauen bringen Power in Kultur, Wirtschaft, Arbeit, Politik und Ehrenamt. Wir möchten dies noch sichtbarer machen und Powerfrauen aus verschiedenen Bereichen miteinander vernetzen.

 

Anmeldung unbedingt erforderlich:
patricia.anderle@spoe.at oder 01 713 41 58

 

Flucht Erinnerung

Spärliches Gras

und das Gerippe eines Tiers

Meine Füße

sonnenverbrannt

rissig die Haut

Sand auf der Straße

Wind weht ihn fort

Ich gehe schnell

abwärts der Weg.

Stetig bergab

 

Im Krieg. Gedichtzylus von Susanne Ayoub. In Arbeit.

 

Gerard Manley Hopkins Poetry Festival 2017

Susanne Ayoub wurde zum internationalen Gerard Manley Hopkins Poetry Festival in Kildare, Irland eingeladen

21 – 28 July,  2017

Susanne Ayoub liest aus den Gedichtbänden SPRICHST DU MIT MIR / You talking to Me und LIEBE / Love. Von der erfüllten, von der enttäuschten, von der vergangenen Liebe.

Nedra Bickham liest die Übersetzungen aus dem Amerikanischen von Geoffrey Howes (Mitarbeit Nedra Bickham)

Zaumzeug, Zeichnung von Rima Al-Juburi

DEINE ELEMENTE

Deiner Augen Nachtsamt
Mondhaut zart
Feuerzunge
atemloser Sturm
Ruhen
im Schatten deiner Wimpern

Rivers of Babylon, Aquarell von Rima Al-Juburi

YOUR ELEMENTS
Your eyes‘ nightvelvet
moonskin mild
firetongue
breathless storm
resting
in the shade of your lashes
aus dem Amerikanischen Geoffrey Howes

 

Your Elements
The velvet of your eyes
As tender as the moon
tongue of fire
breathless storm
suspension
in the shadow of your lashes
aus dem Amerikanischen Nedra Bickham

 

Ein kurzes Gedicht aus dem Band SPRICHST DU MIT MIR, doch sind Geoffrey Howes’ und Nedra Bickham’s Übersetzungen, beide in Zusammenarbeit mit der Autorin entstanden, verschieden.

Die Bilder von Rima Al-Juburi sind in dem Gedichtband abgedruckt.

Link zum Festival >>

Link zu Facebook >>

 

Moon Tell Me

I ask you Moon
what can be done
about my homeless
love

I ask you Moon
you wander through
the sky above
tell me
what happened

His heart was full
of love as mine
I ask you Moon
what happened to us

What can be done
his heart is lost
Moon tell me
where love has gone

Homeless Love Song

Ich frag den Mond
der über meinem Himmel wohnt
was ist geschehn
er weiß es
hat uns zugesehn
beim Auf und Untergehen
was kann ich tun
ich geh mit dir
hab ich versprochen
was immer kommt
wo ist sie nun
werd ich sie wiedersehen
werd ich erfahren
das Warum

Moon Tell Me ist ein Songtext. Das Gedicht Homeless Love Song ist in dem Gedchtband „Sprichst du mit mir“ (2016) enthalten.

Moon Tell me is a lyric. The poem Homeless Love Song has been published in the volume of poetry ‚Sprichst du mit mir‘.

 

Almas kleiner Fotograf im Literaturhaus

Donnerstag, 1. Juni 2017
19 Uhr

Filmvorführung 1h10′
mit Gespräch über die Entstehungsgeschichte vom Radiofeature zum Film


Die Autorin und Filmemacherin
Susanne Ayoub präsentiert ihren Film Almas kleiner Fotograf über den letzten Zeitzeugen, der Alma Mahler-Werfel und ihre Familie persönlich kannte.

Erich Rietenauer im Interview mit Susanne Ayoub

Von Erich Rietenauers 90 Lebensjahren waren sieben so außerordentlich, dass sie sein weiteres Leben bestimmten. Als kleiner Bub aus armen Verhältnissen stand er auf einer Weihnachtsfeier des Politikers Julius Tandler plötzlich einer Dame der Gesellschaft gegenüber. Nie vergaß er den Blick ihrer Augen, ihre Umarmung, ihren Duft. Ihr Name: Alma Mahler-Werfel.

ALMAS KLEINER FOTOGRAF – mit Erich Rietenauer –  Kamera und Schnitt Regina Liane Löw – Ton Herbert Gnauer – Buch und Regie Susanne Ayoub – Produktion Trio Art Team mit ORF 2016

Erich Rietenauers Archiv – Foto Regina Liane Löw

Link zur Veranstaltung:
http://www.literaturhaus.at/index.php?id=205&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2580&cHash=79075dc16484497facf33061c6035338

 

EDELSTEINGARTEN IN LAXENBURG

LESUNG IN DER BÜCHEREI & MEDIATHEK LAXENBURG
Am Mittwoch, den 22. März 2017,
lädt die Bücherei & Mediathek Laxenburg zur Lesung mit der Autorin
Susanne Ayoub aus ihrem Roman „Der Edelsteingarten“.
Beginn ist um 19.30 Uhr in der Wiener Straße 2a.

FAMILIENDRAMA MIT THRILLERELEMENTEN
Der Weihnachtsabend 1955 beginnt für Laura wie so viele andere, mit Streit im Elternhaus. Doch dann erscheint ein unerwarteter Besuch: Younis, ein junger Mann aus Bagdad. Und alles wird mit einem Schlag anders. Noch ehe das Jahr zu Ende ist, sind Laura und Younis ein Paar. Laura verlässt Wien, ihre Eltern, ihre Freunde und folgt Younis nach Bagdad.

Im Edelsteingarten aus dem Gilgamesh-Epos sind die Bäume, die Blätter und Früchte aus kostbarem Gestein, es gibt keine Dornen, nur Kristalle, keine Finsternis nur Sonnenschein. Märchenhaft wie dieses Bild erscheint Laura der Weg in ihr neues Leben. Die Welt des Orients mit seinen Farben, Düften und Klängen zieht sie sofort in ihren Bann. Doch jenseits der prunkvollen Bagdad-Villen, in denen die Wohlhabenden abgeschieden leben, endet die Idylle. Das tödliche Attentat auf die Königsfamilie stürzt die irakische Monarchie. Allein zu Hause mit ihrem kleinen Kind erlebt Laura den Ausbruch des Bürgerkrieges im Land. Nichts bleibt, wie es war. Auch Younis wird ein anderer. Er führt ein zweites Leben, von dem Laura nichts erfahren darf. Sie erkennt, sie hat einen Fremden geheiratet.

Baghdad Bild von Rima Al-Juburi

Susanne Ayoub erzählt von dem Versuch einer mutigen jungen Frau, Eingang in eine fremde Kultur zu finden, von unterschiedlichen Weltbildern und Gesellschaftsregeln, sie beschreibt die Höhen und Tiefen einer Ehe und erhellt den Hintergrund einer politisch dramatischen Zeit von der Ermordung der Hashemiten-Königsfamilie bis zu den Revolutionen und Bürgerkriegen, die folgten.

 

SPRICHST DU MIT MIR beim DICHTFEST

ALTE SCHMIEDE am

Dienstag 7. Februar 19:00 Uhr

mit Gedichten von Susanne Ayoub

Buchcover Sprichst du mit mir Löcker Verlag 2016
Buchcover Sprichst du mit mir Löcker Verlag 2016

„Ein Echo auf Schreibweisen und Motive, permutiert, reduziert, perpetuiert. In je unterschiedlicher Gestalt das Ansprechen und Aussprechen. Spiegelbilder aus Behauptung und Fragilität.“
(Christine Huber über Sprichst du mit mir)

Rima Al Juburi Zeichnung Die Stadt
Rima Al Juburi Zeichnung Die Stadt

„eingetaucht in worte und bilder ins schweigen in den leerraum mitten in und zwischen einer begegnung in die spurensuche auch in die nach dem eigenen ich in aufzeichnungen die von einem damals und dort berichten von einem hiersein und jetzt von einem das ist und einem das nicht ist oder nicht mehr oder weil das überhaupt unerreichbar“
(Peter Paul Wiplinger Anmerkungen zu einem Gedichtband von Susanne Ayoub)

http://www.alte-schmiede.at/programm

 

Literarischer Salon in der Österreich Residenz

12. Jänner 2017 18:00 UHR

ÖSTERREICHISCHES GENERALKONSULAT

Ismaninger Straße 136
81675 München (Bogenhausen)

Die österreichisch-irakische Schriftstellerin, Journalistin und Filmemacherin Susanne Ayoub liest beim 12. Literarischen Salon des Österreichischen Generalkonsulats am 12. Jänner 2017 aus ihrem neuesten Roman „Der Edelsteingarten“  (Verlag LangenMüller München 2016).
Er beschreibt eine Liebe zwischen zwei Kulturen vor dem politischen Hintergrund des Irak der 50er und 60er Jahre, den Sturz der Monarchie und dem darauf folgenden Bürgerkrieg. Es ist die Zeit, in die die Schriftstellerin hineingeboren wurde. In der Lesung wird die Autorin auch kurz ihr Multimedia Projekt „Baghdad Fragments“ skizzieren.

Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse ersuchen wir höflich um Ihre Anmeldung bis 09.01.2017  Tel.: 089 99 815-20 oder E-Mail: muenchen-gk@bmeia.gv.at

 

BUCHWIEN ORF-Bühne

buchwienlogo

Freitag, 11.11.2016 13 Uhr
Gespräch, Lesung

Der Edelsteingarten
Cover Der Edelsteingarten

Laura und Younis lernen sich am Weihnachtsabend 1955 kennen. Zu Silvester sind sie ein Paar. Allen Warnungen zum Trotz folgt die Wienerin dem Iraker in seine Heimatstadt. Eine Migration aus dem tristen Nachkriegswien in die erblühende Metropole Bagdad. Doch jenseits der Villen der Wohlhabenden endet die Idylle. Ein blutiges Attentat auf die Königsfamilie stürzt die Monarchie. Revolution und Bürgerkrieg sind die Folge. Nichts bleibt, wie es war. Auch Younis wird ein anderer. Laura erkennt, sie hat einen Fremden geheiratet.
Moderation: Karoline Thaler, Ö1

http://www.buchwien.at/programm2016/?topic=event&eventid=16323

 

GESPRÄCHSKULTUR IN LAUTERACH

DONNERSTAG 13. OKTOBER 2016 19:30 UHR
Alte Seifenfabrik Lauterach
EUR 12, Anmeldung unter 05574 680217

alte-seifenfabrik-lauterach

Nach der erfolgreichen Eröffnung der GesprächsKultur Reihe im Juni mit Dr. Hannes Androsch, findet die GesprächsKultur in Lauterach nun im Oktober seine Fortsetzung.

Dieses Mal dürfen wir Susanne Ayoub in Lauterach begrüßen. Susanne Ayoub wird dabei aus Ihrem Buch „Der Edelsteingarten“ lesen, Ausschnitte aus dem Film zeigen und im Anschluss ein Gespräch mit Dr. Franz Josef Köb führen.

Susanne Ayoub ist österreichisch-irakische Autorin, Journalistin und Filmemacherin. Die Geschichte des „Edelsteingarten“ basiert auf der Lebensgeschichte der Eltern von Susanne Ayoub. Der Roman spielt in Bagdad und Wien und die Protagonisten bewegen sich im Spannungsfeld zweier unterschiedlicher Kulturen und Religionen.

Cover_Edelsteingarten

Susanne Ayoub ist in Bagdad geboren, im Alter von 6 Jahren flüchtet Sie zusammen mit ihrer Mutter nach Wien, besucht ein katholisches Internat und tritt später, auf Wunsch des Vaters, zum islamischen Glauben über. Heute lebt Susanne Ayoub in Wien. Susanne Ayoub erhielt für Ihre Arbeiten zahlreiche Preise.

Werden Sie teil einer großen Familiengeschichte, die sich damit auseinander setzt, wie fremd oder wie zuhause man in einem Land ist, wie sich ein Leben zwischen zwei Kulturen und Religionen anfühlt. Ein Thema dass seine Aktualität wohl nie verliert, vor allem in der heutigen Zeit.

Die GesprächsKultur Reihe ist eine Kooperation der Marktgemeinde Lauterach, Kultur mit der Buchhandlung „Ländlebuch“.

> Link zur Veranstaltung

 

 

ÖSTERREICH LIEST in KALTENLEUTGEBEN

MONTAG 3. OKTOBER 2016 19 UHR

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BIBLIOTHEK KALTENLEUTGEBEN
Haupstraße 72, 2391 Kaltenleutgebenoesterreich-liest         o%cc%88sterreich-liest-in-kaltenleutgeben

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Roman, 2016, Verlag LangenMüller München

Im Edelsteingarten aus dem Gilgamesh-Epos sind die Bäume, die Blätter und Früchte aus kostbarem Gestein, es gibt keine Dornen, nur Kristalle, keine Finsternis nur Sonnenschein. Märchenhaft wie dieses Bild erscheint Laura der Weg in ihr neues Leben. Die Welt des Orients mit seinen Farben, Düften und Klängen zieht sie sofort in ihren Bann. Doch jenseits der prunkvollen Bagdad-Villen, in denen die Wohlhabenden abgeschieden leben, endet die Idylle. Das tödliche Attentat auf die Königsfamilie stürzt die irakische Monarchie. Allein zu Hause mit ihrem kleinen Kind erlebt Laura den Ausbruch des Bürgerkrieges im Land. Nichts bleibt, wie es war. Auch Younis wird ein anderer. Er führt ein zweites Leben, von dem Laura nichts erfahren darf. Sie erkennt, sie hat einen Fremden geheiratet.

Ein „Familiendrama mit Thrillerelementen“:

„Umbringen allein reicht nicht“ (Peter Pisa in „Kurier“)

www.oesterreichliest.at >

 

 

 

LITERATUR IM KINO LANGENLOIS

Literatur im Kino: Im Vierzigerhof Langenlois
Literatur im Kino: Im Vierzigerhof Langenlois

MITTWOCH 28. SEPT. 19 UHR

Lesung aus
„Der Edelsteingarten“

und Film
„Baghdad Fragments“

 

BAGHDAD FRAGMENTS
Filmessay (42 min.), UA Diagonale 2007

Kurz vor Kriegsausbruch reist die Autorin Susanne Ayoub nach Baghdad, um ihre Familie zu finden. Es ist ihre erste Begegnung mit dem Land, in dem sie geboren wurde, seit sie den Irak als Sechsjährige mit ihrer Mutter verließ.

DVD und AudiobookSusanne Ayoub erzählt von fünf Tagen einer Delegationsreise und von vierzig Jahren einer Familie, von Liebe, Trennung und Tod. Das Filmprojekt „Geboren in Baghdad“, das sie 2002 begann, scheiterte. Das Filmmaterial, ohne Drehgenehmigung und unter großen Schwierigkeiten gedreht, blieb Fragment.
Der Irak, den sie 2002 besuchte, ist nun ebenso verschwunden wie das Land ihrer Kindheit. Mit vier Jahren Abstand entstand daraus ein Film, der das Fragmentarische, das Unmögliche ihres Unterfangens, zum Thema hat.

Edelsteingarten_bei_literadio

DER EDELSTEINGARTEN

„Das Leben besteht aus zwei Teilen. Die Vergangenheit – ein Traum. Die Zukunft – ein Wunsch.”

Am Weihnachtsabend 1955 kreuzen sich die Wege von Laura und Younis. Aus dem tristen Wien der Nachkriegszeit folgt Laura Younis in seine Heimat Bagdad. Die Welt des Orients mit seinen Farben, Düften und Klängen zieht sie in ihren Bann. Doch was wie im Märchen begann, entwickelt sich bald zu einem fast ausweglosen Drama …
Susanne Ayoub ließ sich für ihren Roman „Der Edelsteingarten” (Langen Müller 2016) von der bewegenden Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Eltern inspirieren und verwebt sie mit den politischen Geschehnissen im Irak der 60er Jahre.

 

veranstaltungen.niederösterreich.at >

 

 

 

WILLKOMMEN MENSCH! mit Film BAGHDAD FRAGMENT

SAMSTAG, 17. SEPTEMBER AB 14 UHR

hoffest_plakat_webFREITZENSCHLAG. „recreate“ – im Zuge dieser Veranstaltungsreihe, die Johannes Wohlgenannt Zincke vor 16 Jahren ins Leben gerufen hat, lädt man heuer zu einem ganz besonderen Event, einem Hoffest in Freitzenschlag. Umzäunt und dennoch offen, beispielgebend für integrative gesellschaftliche Ereignisse

In Kooperation mit dem Verein Willkommen Mensch! in Groß Gerungs-Langschlag wird am 17. September 2016 ein Hoffest auf die Füße gestellt. Das Motto „Euphrat und Tigris treffen Stallreitern“ ist leicht erklärt: „Stallreitern ist der Flurname auf dem der Hof in Freitzenschlag steht. Euphrat und Tigris ist das Zentrum der Kriegsregion, wo die meisten Schlagzeilen und Flüchtlinge im vergangenen Jahr herkamen“, so der Initiator Johannes Wohlgenannt Zincke.

willkommen-menschDer Gedanke war etwas zu organisieren, wo möglichst alle Schutzsuchenden, die hier betreut werden, miteinbezogen werden können. „Ein Punkt, auf den alle hinarbeiten, ein Ziel, dass uns inhaltlich zusammenbringt“, so Wohlgenannt Zincke. „Zu gleichen Teilen sind aber auch die hier lebenden Österreicher aktiv, etwa als Organisatoren, Künstler, Mitarbeiter, Publikum. Und mir ist es auch wichtig, eine Linie vorzugeben, wie in Österreich gesellschaftliche Ereignisse ablaufen können. Integrieren, sich sprichwörtlich in ein Ganzes einfügen. Angesichts unserer Erfahrungen sind das Details, die nicht klar genug ausgesprochen werden können.“

DVD und Audiobook
DVD und Audiobook

Ab 14 Uhr beginnt das Fest mit einem Empfang am eigens errichteten Europazaun, der den Durchgang zwar ein wenig erschwert, aber dennoch offen ist. Dieser wird in eine Galerie verwandelt: Bilder werden gezeigt, die von Schutzsuchenden aus der Region Groß Gerungs sowie von Künstlern der Region gemeinsam hergestellt wurden. Musikalische Unterhaltung bis spät abends steht dann am Programm: Kinderchor, Waldviertler Musik gepaart mit klassischer Musik sowie Popmusik aus dem Orient (DJ Omid) und dem zentralasiatischen Raum, dazu Speisen und Getränke aus all diesen Regionen. Nicht zuletzt wird ein Film von Susanne Ayoub gezeigt „Bagdad Fragment“.

programm-recreateJohannes Wohlgenannt Zincke zum Thema Flucht: „Was ich tun kann ist, mich auf die Menschen, die, wie auch immer nach Österreich gekommen sind, einzulassen. Es sollen alle eine Chance haben. Und vielleicht ist das mein größter Impuls. Unabhängig von jeder Herkunft und Situation für die Einhaltung grundlegender Rechte und die Wahrung der Würde jedes Menschen einzutreten.“

www.recreate.at

www.willkommenmenschgerungslangschlag.at

 

 

BUCHPRÄSENTATION BEI KUPPITSCH

 

Buchcover Sprichst du mit mir Löcker Verlag 2016
Buchcover Sprichst du mit mir Löcker Verlag 2016

DONNERSTAG 22. SEPT. 2016 um 19:30 UHR

Buchpräsentation in der
BUCHHANDLUNG KUPPITSCH
Schottengasse 4, 1010 Wien

 

SPRICHST DU MIT MIR
Über die Heimat · über die Liebe · über den Tod

Gedichte von Susanne Ayoub
mit Zeichnungen von Rima Al-Juburi

 

„Sprichst du mit mir“ handelt von Heimat und Heimatbegriff, von Identität, Spurensuche und Erinnerung.

In diesem Gedichtband veröffentlicht die vielseitige und für verschiedene Medien arbeitende Autorin neue Lyrik. Die Gedichte werden illustriert von der Malerin Rima Al-Juburi, mit der sie eine gemeinsame Geschichte verbindet: Beide wurden in muslimische und christliche Familienkonstellationen geboren, beide leben heute in Wien.

 

Hammurabi
Hammurabi erwacht

1001 FLUGVERBOT

Der Himmel über Baghdad

gehört den Sternen

den Vögeln

dem Wind

Flugzeugen nicht

der Himmel über Baghdad

ist ein Gedicht

 

Rima Al-Juburi greift in ihren Bildern und bemalten Porzellangefäßen antike mespopotamische Darstellungen auf. Einige davon sind in diesem Buch abgebildet.

www.kuppitsch.at

 

RADIO Ö1 – „BEISPIELE“

Cover_EdelsteingartenFREITAG, 19. AUGUST 2016. 11:40

Ö1 GEHÖRT
Programmvorschau:

Literarische Neuerscheinungen aus Österreich. „Der Edelsteingarten“. Von Susanne Ayoub. Es liest Silvia Meisterle. Redaktion: Edith-Ulla Gasser

Was am Weihnachtsabend 1955 in Wien als ein Märchen begann, entwickelt sich in Bagdad bald zu einem fast ausweglosen Drama. Laura war mit 25 Jahren kein Kind mehr, als sie Younis folgte. Doch was wusste sie von ihm, von seiner Heimat, von den politischen Wirren, die das Land bald überschatten würden? Susanne Ayoub ließ sich für diesen Roman von der bewegenden Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Eltern inspirieren.

 

LESUNG ÖSTERREICH BOTSCHAFT BERLIN

DIE NÄCHSTE LESUNG

Cover_Edelsteingarten

MITTWOCH, 13. JULI 2016 19:30 UHR

Österreichische Botschaft Kulturforum
Stauffenbergstraße 1
10785 Berlin
Tel: +49-(0)30-20287-0

Vom 13. – 15. Juli findet in Berlin die Konferenz mit Workshop „Living the Cooperative City“ statt. Am Eröffnungsabend präsentiert Susanne Ayoub ihren Roman „Der Edelsteingarten“, in dem das Leben zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen im Mittelpunkt steht:

„Das Buch erzählt vom Versuch einer jungen Frau, Eingang in eine fremde Kultur zu finden, mit deren Weltbildern und Regeln umzugehen; den Höhen und Tiefen einer Ehe vor dem Hintergrund politisch dramatischer Zeiten.“ (Literadio Leipzig Buchmesse 2016)

 

 

LESUNG IM WIRTSCHAFTSMUSEUM

LESUNG AUS

Cover_Edelsteingarten

DONNERSTAG 12. Mai 2016, 19 Uhr

Österreichisches Gesellschafts-
und Wirtschaftsmuseum

Vogelsanggasse 36, 1050 Wien

 

LESUNG INNSBRUCK AM 31. MAI

NÄCHSTE LESUNG AUS

Cover_Edelsteingarten

Dienstag 31. Mai 2016, 19 Uhr

HAUS DER BEGEGNUNG
Rennweg 12
6020 Innsbruck

Lebensbilder: Der Edelsteingarten

Begegnung mit Susanne Ayoub

Gespräch und Buchpräsentation

Der Weihnachtsabend 1955 beginnt für Laura wie so viele andere mit Streit im Elternhaus. Doch dann erscheint ein unerwarteter Besuch: Younis, ein junger Mann aus Bagdad. Und alles wird mit einem Schlag anders. Noch ehe das Jahr zu Ende ist, sind Laura und Younis ein Paar. Laura verlässt Wien, ihre Eltern, ihre Freunde und folgt Younis nach Bagdad.
Doch was wusste sie schon von ihm, von seiner Heimat, von den politischen Wirren, die den Irak bald überschatten würden? Kann ihre Liebe solche Zeiten überdauern?
Susanne Ayoub ließ sich für diesen Roman von der bewegenden Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Eltern inspirieren. Ihre Protagonisten bewegen sich im Spannungsfeld zweier unterschiedlich Kulturen und Religionen.

Susanne Ayoub ist selbst in Bagdad geboren. Im Alter von 6 Jahren flüchtete sie zusammen mit ihrer Mutter nach Wien, besuchte ein katholisches Internat. Auf großen Druck ihres Vaters ist sie später zum islamischen Glauben übergetreten. Heute lebt sie in Wien. Sie arbeitet als Autorin und Regisseurin für den ORF, schreibt Romane und macht Filmdokumentationen. 2014 bekam sie den Dr. Karl Renner Publizistikpreis verliehen.

Leitung: Dr.in Elisabeth ANKER, Leiterin Haus der Begegnung
Beitrag: EUR 7,- oder 0,7 Talente / EUR 5,- ermäßigt; mit Familienpass EUR 3,50; mit Kulturpass kein Beitrag

 

 

 

DER EDELSTEINGARTEN
UND DAS BAGDAD-PROJEKT

Cover_EdelsteingartenMittwoch, 20. April 19:00

ALTE SCHMIEDE
Schönlaterngasse 9
1010 Wien

SUSANNE AYOUB, Autorin und ELISABETH STRATKA, Redakteurin der Ö1- Sendung HÖRBILDER im Gespräch über das Baghdad-Projekt, das Susanne Ayoub 2002 mit zwei Reisen in den Irak begann.

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